1900 -
Minden i. W.
: Volkening
- Autor: Schulze, Georg
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Westfalen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Teutoburger Walde, unweit Tecklenburgs. Von Greven aus gelangt
die Ems über Emsdetten nach Rheine. Sie gilt eigentlich schon
von Greven aus für schiffbar, wird aber selten von großen Kähnen,
sogenannten Pünten, von dort schon befahren; von Rheine ab sieht
man diese häufiger. Unterhalb Rheine verläßt die Ems Westfalen und
tritt in die Provinz Hannover ein.
Wenn schon ihr Laus in Westfalen kein schneller ist und ihre
Ufer wenig Schönes aufweisen können, so ist das in Hannover
noch weniger der Fall. Zu beiden Seiten liegen große Torfmoore,
die den Bewohnern nicht nur Torf zum Brennen, sondern mittels
der Versenuug auch Ackerboden liefern müssen. Oberhalb der
Stadt Lingen bei Ellbergen vereinigt sich die Jbbenbürener Aa, die
in der Nähe von Tecklenburg entspringt, nebst ihrem Zuflüsse,
der Hopstener Aa, die vom Nordrande der Schafberge kommt, mit
der Ems. Über Lingen fließt die Ems nach Meppen, wo sie die
Hase aufnimmt. Tiefe kommt von der Nordseite des Teutoburger
Waldes, aus derselben Quelle, der die Else, der Nebenfluß der
Werre im Wesergebiete, entstammt. An der Haase liegt die große
und schöne Stadt Osnabrück. Von Meppen ab wird der Lauf
der Ems zwar immer langsamer, aber ihr Bett auch immer breiter
und tiefer, so daß sie größere Schiffe tragen kann. Das ist wichtig
für den Handel der beiden Städte Papenburg und Leer, die weiter
abwärts an der Ems liegen. Bei Leer, wo am rechten Ufer die
Leda mündet, können die Seeschiffe bis an die Stadt fahren und
ihre Waren vor den Fenstern der Handelshäuser ausladen. Weiter
nördlich geht die Ems durch den Dollart in die Nordsee. Nahe
am Dollart liegt die alte Handelsstadt Emden, die durch einen
Kanal mit ihm verbunden ist. Wo jetzt sich der Tollart befindet,
da war früher fruchtbares Land mit vielen Ortschaften. Vor 600
Jahren brach die Nordsee da herein und setzte die ganze Gegend
unter Wasser. Hier liegt das Land überall so niedrig, daß man
es durch große Dämme gegen das Meer schützen muß.
Die Ems hat in den letzten Jahren für Westfalen dadurch eine
größere Bedeutung gewonnen, daß ihr unterer, schiffbarer Lauf
durch einen Kanal mit dem Kohlenbezirke Westfalens verbunden