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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 37

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 37 — Legionen verschaffte ihm einen glänzenden Sieg über diefelben. Hierauf legte er unweit der Lippe die feste Burg Aliso an, wohl das heutige Elsen bei Paderborn, den ersten festen Punkt der Römer in Großgermanien, den er am Nordrande der Lippe durch eine Heerstraße mit dem Rhein bei Vetera Castra verband. Dann besiegte er die Katten und Sigambrer und um das Eroberte zu behaupten ließ er einen limes d. t. eine Befestigungslinie ziehen, die von Duusteede an über Neuwied, Homburg, Butzbach bis an die Ohm lies, und sicherte den Rhein durch fünfzig Castelle, unter denen Mainz den Mittelpunkt feiner Unternehmungen bildete, so- wie auch durch Befestigung der Höhen des Taunus. Unter diesen Castellen befand sich das noch jetzt so geheißene „Castel", Mainz gegenüber, desgleichen das noch gut erhaltene Castel von Rüdes- heim und das Castel Gesonia gegenüber von Bonn. Der großartigste war aber der vierte Zug, den der junge Held im Jahre 9 vor Christus unternahm, und der sein letzter sein sollte. Von Mainz her drang er in das Land der Katten. Er schlug sie wiederholt, aber nicht ohne große Anstrengungen und Verluste. Dann wandte er sich nach Thüringen, von hier nördlich in das Gebiet der Cherusker, wo er keinen Widerstand fand, überschritt die Weser und drang rasch bis an die Elbe vor. Da- mals sah dieser deutsche Strom zum ersten Male römische Massen blitzen. Hier aber machte Drusus Halt. Eine weise Frau von über- menschlicher Größe trat ihm vom andern User her warnend ent- gegen, und redete ihn in römischer Sprache also an: „Wohin eilst du Unersättlicher? Das Geschick hat dir nicht bestimmt, dieses Land zu schauen. Hebe dich weg! Denn deine Thaten und deines Lebens Ziel ist nahe herbei gekommen!" Der Held kehrte um und kaum war er über die fränkische Saale gekommen, da stürzte er mit deui Rosse, brach den Schenkel und verletzte sich tätlich. Die trauernden Soldaten schlugen ein Lager auf, wo der geliebte Feld- Herr den Tod erwartete. Eilboten brachten die Trauerkuude nach Rom. Tag und Nacht nicht rastend, reiste Tiberins zu dem sterben- den Bruder. Inzwischen heulten um das römische Lager die Wölfe des deutschen Urwalds. Aber die Feinde ringsum ehrten den
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