1900 -
Minden i. W.
: Volkening
- Autor: Schulze, Georg
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Westfalen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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War das der starke Held, dessen blitzendes Schwert im Kampfe traf
und tötete? War das der Mann, dessen Auge funkelte vom Zorn
der Schlacht? Hier trägt er kein Schwert, sein Auge leuchtet im
Frieden. Als er vor dem Altar steht, nimmt er demütig seine
Krone ab und legt sie aus den Boden, dann beugt er seine Kniee
auf den Stufen des Altars und betet zu Jesus Christus, dem
Christengotte, und alles Volk fällt auf die Kniee und betet, und die
himmlische Musik des Lobgesanges ertönt von neuem: Ehre sei Gott
in der Höhe, und Friede aus Erden, und den Menschen ein Wohl-
gefallen' Ta steht Karl auf und setzt sich auf einen Stuhl, und der
Mann im weißen Kleide predigt von Jesu, der gekommen ist, die
Sünder selig zu machen, und Karl beugt sein hohes Haupt, so ost
Jesu Name genannt wird. Ta segnet der Priester die Gemeinde,
der Gottesdienst ist aus. Es war nicht Karls Haus, in dem sie
gewesen, es war Gottes Haus, in welchem Karl gebetet hatte. Gott
ist größer, als Karl, darum mußte auch Gottes Haus das größeste
sein in der Stadt. Die Waffenbrüder gingen aus der Kirche. Vor
der Kirchthür stand ein großer Haufe Bettler in gleichem Gewände,
wie sie es anhatten. Karl geht mild und freundlich zu den Armen
und giebt jedem ein Stücklein Geld und sagt: „Gott segne es euch,
meine Kinder, betet auch für mich." „Ist das König Karl?" fragen
sich die erstaunten Blicke der Helden. Da tritt der König auch zu
ihnen, sieht sie freundlich an und spricht: „Ihr seid noch nicht hier
gewesen, meine Freunde, kommt in mein Haus, da will ich euch
geben euer Teil." Er geht, und sie folgen ihm. Sie kommen in
sein Haus; das war kleiner als Gottes Haus. Sie treten in seine
Stube, da heißt er die Diener hinausgehen und geht auf Wittekind
und Albion zu und reicht ihnen wie ein Bruder die Hand und spricht:
„Willkommen, ihr starken Helden der Sachsen in meiner Burg, Gott
hat mein Gebet erhört, meine Feinde werden nun meine Freunde.
Legt weg eure Lumpen, ich will euch fürstliche Kleider anziehen."
Und er läßt ihnen fürstliche Kleider anziehen und sagt weiter:
„Nun seid ihr meine Gäste, und bald auch, hoffe ich, meines Herrn
Gottes Gäste." Das hatten die beiden Helden nicht erwartet, daß
Karl sie in ihrer Verkleidung erkennen würde, das noch viel weniger,
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