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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 67

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 67 — War das der starke Held, dessen blitzendes Schwert im Kampfe traf und tötete? War das der Mann, dessen Auge funkelte vom Zorn der Schlacht? Hier trägt er kein Schwert, sein Auge leuchtet im Frieden. Als er vor dem Altar steht, nimmt er demütig seine Krone ab und legt sie aus den Boden, dann beugt er seine Kniee auf den Stufen des Altars und betet zu Jesus Christus, dem Christengotte, und alles Volk fällt auf die Kniee und betet, und die himmlische Musik des Lobgesanges ertönt von neuem: Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede aus Erden, und den Menschen ein Wohl- gefallen' Ta steht Karl auf und setzt sich auf einen Stuhl, und der Mann im weißen Kleide predigt von Jesu, der gekommen ist, die Sünder selig zu machen, und Karl beugt sein hohes Haupt, so ost Jesu Name genannt wird. Ta segnet der Priester die Gemeinde, der Gottesdienst ist aus. Es war nicht Karls Haus, in dem sie gewesen, es war Gottes Haus, in welchem Karl gebetet hatte. Gott ist größer, als Karl, darum mußte auch Gottes Haus das größeste sein in der Stadt. Die Waffenbrüder gingen aus der Kirche. Vor der Kirchthür stand ein großer Haufe Bettler in gleichem Gewände, wie sie es anhatten. Karl geht mild und freundlich zu den Armen und giebt jedem ein Stücklein Geld und sagt: „Gott segne es euch, meine Kinder, betet auch für mich." „Ist das König Karl?" fragen sich die erstaunten Blicke der Helden. Da tritt der König auch zu ihnen, sieht sie freundlich an und spricht: „Ihr seid noch nicht hier gewesen, meine Freunde, kommt in mein Haus, da will ich euch geben euer Teil." Er geht, und sie folgen ihm. Sie kommen in sein Haus; das war kleiner als Gottes Haus. Sie treten in seine Stube, da heißt er die Diener hinausgehen und geht auf Wittekind und Albion zu und reicht ihnen wie ein Bruder die Hand und spricht: „Willkommen, ihr starken Helden der Sachsen in meiner Burg, Gott hat mein Gebet erhört, meine Feinde werden nun meine Freunde. Legt weg eure Lumpen, ich will euch fürstliche Kleider anziehen." Und er läßt ihnen fürstliche Kleider anziehen und sagt weiter: „Nun seid ihr meine Gäste, und bald auch, hoffe ich, meines Herrn Gottes Gäste." Das hatten die beiden Helden nicht erwartet, daß Karl sie in ihrer Verkleidung erkennen würde, das noch viel weniger, 5*
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