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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 96

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 96 — Braunen, hinter sich her führte. Der alte Schulze sagte, indem er das Tier zum Abschied streichelte: „Es thut einem immer leid, wenn man eine Kreatur, die man aufzog, losschlägt; aber wer kann dawider? — Nun, halte dich brav, Bräunchen!" rief er, und gab ihm einen herzhaften Schlag auf die runden, glänzenden Schenkel. Ter Pferdehändler war indessen aufgestiegen und sah mit seiner langen Figur und der kurzen Schoßjacke unter dem breitkrämpigen, lackierten Hute, mit seinen erbsengelben Hosen über den dürren Lenden und den hoch hinaufreichenden ledernen Gamaschen, mit seinen Pfundsporen und mit seiner Peitsche wie ein Wegelagerer aus. Er ritt, ohne Lebewohl zu sagen, fluchend und wetternd davon, den Braunen am Leitzaum nachziehend. Keinen Blick warf er nach dem Gehöfte zurück; das Pferd dagegen drehte mehrere Male den Hals um und wieherte wehmütig, als wollte es klagen, daß seine gute Zeit nun vorüber sei. Der Hofschulze blieb, die Arme in die Seite gestemmt, mit dem Knechte stehen, bis der Zug durch den Baum- garten verschwunden war. Dann sagte der Knecht: „Das Vieh grämt sich." „Warum sollt' es nicht?" erwiderte der Hofschulze; „grämen wir uns doch auch! Komm auf den Futterboden, wir wollen Hafer messen!" Aus dem Oberhos von K. L. Jmmermann. Das Lied der Westfalen. Ihr mögt den Rhein, den stolzen, preisen, Ter in dem Schoß der Reben liegt; Wo in den Bergen ruht das Eisen, Ta hat die Mutter mich gewiegt! Hoch auf dem Fels die Tannen stehn; Im grünen Thal die Herden gehn; Als Wächter an des Hofes Saum Reckt sich empor der Eichenbaum. Ta ist's, wo meine Wiege stand. O, grüß dich Gott, Westfalenland!
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