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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 182

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 182 — gingelte et still die ganze Höhe und besetzte alle Zugänge. Brinker klopfte an die Clever Pforte, gab vor, sein Weib sei todkrank, und bat, der Burgkaplan möge ihm ein Tränklein geben. Der alte Pförtner ahnte nichts Böses und öffnete die Thür. Aber kaum hatte er es gethan, so packte ihn eine Faust und riß ihn heraus. Eine Menge Lippischer Reisige drang in die Pforte, stürmte in den Burghof und erschlug, was sich zur Wehr setzte. Tapfer kämpften die Ravensberger, doch die Übermacht erdrückte sie, und die Lipper hatten die Burg erobert. Mit genauer Not entrannen Gräfin Adelheid und ihre Kinder durch einen unterirdischen Gang und flohen nach Ratzeburg. Fast zehn Jahre war der Ravensberg in den Händen der Grafen zur Lippe, die zu jener Zeit über- mächtig im Angerer Gaue waren, denn die Partei der Welsen hatte die Oberhand. Da rüstete sich auch die Partei der Waib- linger, an ihrer Spitze der Erzbischof von Köln, die Grafen von Arnsberg und von der Mark, und zu ihnen hielten viele Ritter und Herrn, auch die Ravensberger Dienstmannen. Fast ganz West- falen war in Waffen gegen einander. Hart an dem Dorfe Brechten bei Dortmund standen auf dem Wülfrich oder Wolfskampe am 14. August 1254 beide Heere in langen Schlachtreihen. Graf Bern- hard von der Lippe und sein Bruder Bischof Simon von Pader- born führten das Welsenheer; Graf Engelbrecht von der Mark und der Erzbischof von Köln die Waiblingen Da klang die Trompete, da tönte der Schlachtruf über die Heide. Graf Engelbrecht flog auf seinem Falben vor die Schlachtlinie und befahl den Angriff mit Lanze und Schwert. Im selben Augenblicke hob auch Graf Bernhard seinen Hengst und stürzte mit den Lippern znm Angriffe hervor. Mutig sprengten die Anführer voran, es wurde auf beiden Seiten mit wildem Mute gekämpft. Tausende sielen, den ganzen Tag raste die Schlacht, endlich mußten die Lipper weichen, in wilder Flucht eilten sie davon, Bischof Simon wurde gefangen, der Welfen Macht war gebrochen. Die Ravensberger Dienstmannen dachten nun an die Er- oberung des Ravensberges, aber Gras Bernhard ließ die Feste scharf bewachen. Endlich wurde sie doch genommen. Durch einen unterirdischen Gang, nur Wenigen, und den Lippern gar nicht
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