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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 189

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 189 — bis in die Regierungszeit des großen Kurfürsten fortgesetzt haben. — Der Erbschaftsstreit sollte nach mancherlei Kämpfen und Ver- Handlungen durch den am 10. November 1614 abgeschlossenen Ver- gleich zu Xanten zu Ende geführt werden, in welchem die Länder Cleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein für Brandenburg, Jülich und Berg aber für Pfalz-Neuburg bestimmt wurden. Aber auch dieser Vergleich war nur ein vorläufiger. Spanier und Holländer, die Bundesgenossen der streitenden Fürsten, hielten während des ganzen dreißigjährigen Krieges die Erbschaftslande befetzt. Selbst der westfälische Friede bestimmte nichts über die Teilung. Erst am 9. September 1666 wurde in der Stadt Cleve der Endvergleich geschlossen, durch welchen die Länder Cleve, Mark und Ravensberg in den dauernden Besitz des brandenburgschen Kurhauses gelangt sind. Jülich und Berg fielen dem Hause Pfalz-Neuburg zu, später auch noch die Herrschast Ravenstein, welche aber bald darauf in den Kriegszeiten verloren gegangen ist. So hat das Land Ravensberg mit Mark und Cleve im Jahre 1859 das 250 jährige Jubiläum seiner vorläufigen Verbindung mir dem Hohenzollernfchen Herrscherhause feiern können. Aber das 200 jährige Jubiläum der dauernden Vereinigung mit dem bran- denbnrgisch-preußischen Staate fiel erst ins Jahr 1866, und der erste Hohenzoller, der endgültig in Westfalen und am Rheine ge- herrscht hat, ist der große Kurfürst gewesen. Kurfürst Johann Sigismund schon setzte seinen Bruder, den Markgrafen Ernst, zum Statthalter über die Grafschaft ein, und dieser erließ am 6. Juli 1609 eine Bekanntmachung: „daß die Grafschaft Ravensberg vom Kurfürsten von Bran- denburg in Besitz genommen worden, und die Ravensberger völ- lige Gewissens- und Religionsfreiheit haben sollten. Er be- stätigte dem Lande alle Rechte und Gerechtsamen, löblich alte Herkommen, Gebräuche und Gewohnheiten, Briefe und Siegel." Nun rüstete sich die Grafschaft zur Huldigung. Vom 20. bis 30. Oktober 1609 versammelten sich die Stände der Grasschaft Ravensberg auf dem Landtage zu Jöllenbeck und gelobten dem neuen Fürsten und seinem Hause Treue und Gehorsam. Zugleich
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