Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 206

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 206 — 1. Der Hochwürdigen Edlen und Wohlgeborenen Anna von Lymberch (Limburg) Abbatißä (Äbtissin) unserer gnädigen Domina (Herrin). „Hochwürdige, gnädige Domina! Wir haben unser Bedenken den würdigen Herren, denen Fratres zu Herford zugestellt, darin wir mit höchstem Fleiß geschrieben und geraten haben, daß die Stadt nicht in fremde Obrigkeiten greifen, oder Gewalt üben soll. Dazu haben wir geschrieben, daß die Fratres mögen eine eigene Pfarre haben und behalten, wie Euer Gnaden aus unsern Schriften vernehmen werden. Wir bitten aber hiermit Ener Gnaden wolle als die Obrigkeit, und die geneigt ist Gottes Lob und Ehre zu fördern auf beiden Seiten zufrieden heißen. Euer Gnaden zu dienen, sind wir allezeit willig. Wittenberg, Jubilate, 1532. Euer Gnaden williger Martinns Luther." — 2. An den Magistrat zu Herford. „Gnade und Frieden! Ehrsame, weise, liebe Herren! Ich habe oftmals und von vielen erfahren, wie durch etliche hitzige und eilende Menschen bei Euch angehalten werde, die Fratres und Süster bei Euch zu betrüben, als könnten sie des Standes darin sie sind, mit selig werden. So sie doch alle des Papstes Gräuel ab- gethau und in christlicher Freiheit, wiewol im alten Kleid und Gestalt sich halten und ein ordentlich züchtlich Leben führen nach der Apostel Lehre und mit ihren Händen arbeiten. Daß ich Wohl wünsche, daß solcher Leute, wie Gott die Gnade gebe, viel wären, denn sie ja nicht schädlich, sondern nützlich sind, weil sie dem Evangelio anhänging sind. Dazu höre, daß sie sollen beschwert werden mit der abendlichen Schulen, Amt und Sorge, dazu sie doch von niemand gestiftet, noch von niemand Zinse, dazu haben, wie die Gestifte und Klöster haben und solches billig thun sollten. Auch nicht recht is, daß sie sollen dienen von dem, das sie erworben und nicht gegeben ist, denn das diese arbeiten und davon Geld zu geben. Demnach ist mein trüwelich Vermahnen, Euer Weisheit wollten daran sein, daß die frommen Leute nicht so betrübet werden. Damit nicht, wie bereits anfahet, Eure Stadt das Geschrei bekomme, als suche sie fremde Arbeit und Gut. So
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer