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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 214

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 214 — Rosse, welches die Felsenquelle mit seinen Husen schlägt, kühn und sinnend darstellt. Der Schützenhos auf dem von vier alten Linden beschatteten Lutterbergs verdient seinen vielen Besuch, weil er eine herrliche Aussicht auf die Stadt gewährt. Nördlich von ihr dehnt sich das Amt Herford-Hiddenhausen mit Hiddenhausen, einem Dorfe von 1073 Eingesessenen, einem Gnte Hiddenhausen und einer alten Ritterburg Bustede nebst Arode, die 1443 Gerhard Ii., Herzog von Jülich und Ravensbergischer Graf, an den Ritter Lüdeke Nagel versetzte, dessen Nachkommen noch in deren Besitze sind. Der frühere Meier zu Hiddenhausen war einer der ersten Sattelmeier Herzog Wittekinds. Westlich von dort wandern wir in das Amt und in den Markt- flecken Enger. Dieser und namentlich die dortige Kirche ist ganz von dem Andenken an die letzte friedliche Zeit Wittekinds verklärt. Wir folgen den Sagen, die jedenfalls einen Kern geschichtlicher Wahrheit enthalten. Als Wittekind Christ geworden war und Frieden im Lande herrschte, da beschloß er, sich einen Königssitz zu erwählen, in dem er seine Freunde um sich versammeln könnte und beständig bliebe. Drei Orte waren ihm besonders lieb: die Höhe von Bünde, der Werder von Rehme und das fruchtbare weidenreiche rings von Hügeln umschlossene Angerthal. Da sprach er, welcher dieser Orte zuerst seine Kirche fertig hätte, an dem wolle er wohnen. Alle drei bauten eifrig fort, Tag und Nacht, und wie es die Werkleute nur vermochten, und wer weiß, wes der Sieg geworden wäre, hätte nicht der Baumeister im Thale seiner Kirche durch eine List den Preis verschafft. Buchstäblich hielt er sich an des Königs Wort und baute die Kirche — ohne Turm. Dieser Baumeister ist ein Mohr gewesen. Seinen Kopf hat er in Stein ausgehauen und zu einem Wahrzeichen an die Kirche gesetzt. Er steht hoch an der Ostseite. Es ist, als wenn er seitwärts zu den beiden Kirchen hinblickt, denen er das Vorrecht und die Ehre abgenommen. Außerdem begleitete seinen Kirchbau ein besonderes Glück. Indem man glaubte, die Steine von weitem holen zu müssen, wurden sie unerwartet und ganz nahe in einer
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