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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 244

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 244 — rechnet man im deutschen Vaterlande; die ärztliche Kunst Hilst mir selten, doch kann sie zur Linderung des Leidens beitragen. Am meisten aber bedürfen diese Kranken der innern Aufrichtung und der Stärkung des Leibes und der Seele, die teils durch gesunde, einfache, nützliche Arbeit, teils durch den Trost des Wortes Gottes und die Hoffnung des ewigen Lebens ihnen dargeboten werden kann. So geschieht es in Bethel; da sind Ackerhöfe, Gärten, Werk- stätten, eine Dampfziegelei, Schreibstuben; da sind Kirche und Schule, Krankenhaus und Apotheke; da sind Lehrer und Ärzte, Prediger und Seelsorger, und alles ist zum Schutze und zur Pflege jener Armen sorgfältig ausgedacht und zubereitet. Zu der großen Wald- kirche hat der deutsche Kronprinz im Jahre 1884 den Grundstein gelegt, und die Schulkinder in Westfalen haben das Geld gesammelt, um Glocken in ihren beiden Türmchen aufhängen zu können zur Freude der Elenden und zur Ehre des barmherzigen Gottes. Also ein „Haus Gottes" ist da aufgebaut in Berg und Thal und Wald und Feld; und mehrere ähnliche, wenn auch nicht so große Anstalten sind seither in deutschen und auswärtigen Ländern nach jenem Vor- bilde ins Leben gerufen worden. Woher aber kommen die Pfleger und Pflegerinnen, die die Wartung so vieler Kranken übernehmen? Woher die Mittel zu ihrem Unterhalte? — Tie Mittel kommen durch Liebesgaben zu- sammen, namentlich aus den Gegenden, die ihre Kranken regel- mäßig nach Bethel zu schicken pflegen; das sind Westfalen, Rhein- land, das Großherzogtum Hessen, Hessen-Nassau, Hannover und Schleswig-Holstein. Die Pflegekräfte aber werden in den Anstalten der Kolonie gesammelt und ausgebildet in dem Diakonissenhauset „Sarepta" und dem Brüder- oder Diakonenhause „Nazareth". Nicht um Geld und Ehre, sondern als barmherzige Samariter und Samariterinnen wollen diese „Brüder" und „Schwestern" den Kranken und Elenden liebreich dienen und in ihnen dem Heiland, der da spricht: „Was ihr gethan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir gethan!" Etwa sechzig solcher Diakonissen und neunzig Diakonen sind in der Anstalt selbst thätig, noch viel mehr auf auswärtigen Arbeitsfeldern, z. B. in den Kranken-
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