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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 245

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 245 — Häusern in Bremen, Metz, Amsterdam, Antwerpen und London; auch in Nordamerika und in Deutsch-Ostafrika arbeiten Diakonissen und Brüder; ferner werden zahlreiche Kleinkinderschulen von den Schwestern geleitet. Einige Brüder dienen den Wanderslenten in „Herbergen zur Heimat", deren erste 1854 in Bonn durch den Professor Clemens Perthes eingerichtet wurde, damit die reifenden Handwerksgesellen nicht mehr in schlechten Spelunken einzukehren brauchten. Jetzt giebt es schon ungefähr dreihundert solcher Her- bergen; weit über eine Million von Reisenden kehrt jedes Jahr darin ein. Sie wollen nicht als Geschäftshäuser für ihren eigenen Gewinn arbeiten, sondern als christliche Anstalten dem Wohle der Gäste dienen; Ordnung, Reinlichkeit, gute Sitte, ordentliche und billige Verpflegung sind die Vorzüge dieser trefflichen Anstalten. Weiter südlich dehnt sich das Amt Brackwede-Jsselhorst. Der Amtssitz und das Pfarrdorf Brackwede mit 6595 Bewohnern liegt schön an der Vorkette des Teutoburger Waldes. Der Ort und seine nächste Umgebung treibt viel Industrie. Neben einer bedeutenden Bleiche findet man hier eine Kesselschmiede und Maschinenfabrik, eine Glashütte, Dampfziegelei, Portlandcement-, Dünger-, Leim- und eine chemische Fabrik, dazu Kalkbrennereien. In dem nicht fernen Kupferhammer find Eisengießereien, eine Kesselschmiede und Maschinenfabrik. Als im Jahre 1750 der König Friedrich Ii. seine Länder und auch die Grafschaft Ravensberg bereiste, nahm er zu Brackwede das Nachtquartier. In seiner Begleitung war auch Voltaire, ein viel- begabter und gelehrter, aber auch ein gottvergessener und boshafter Franzose. Ter sah sehr häßlich und fast wie ein Affe ans. Die ravensbergschen Bauern hatten sich in Scharen versammelt, um ihren berühmten Landesvater zu sehen, und umdrängten die könig- lichen Wagen. Unter den Dienern des Königs befand sich auch ein lustiger Page, von Pirch, der dem Voltaire von Herzen gram war. Tie Bauern fragten den Pagen, wer dieser und jener Herr sei, und Pirch gab Bescheid. Tu sprach treuherzig ein Landmann: „Wer ist der da in dem Wagen allein, der so dicke Haare um den Hals hat?" Er zeigte auf den Voltaire, welcher sich, weil es kühl war,
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