Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 338

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 338 — that es und versah dasselbe mit unermüdlichem Eifer, mit himm- lischer Geduld, mit der gewinnendsten Freundlichkeit; und daher hatte sein Wirken durch Gottes Segen den reichlichsten Erfolg. In seiner Lebensgeschichte steht: „Die hohe Würde, welche bei der kindlichsten Einfalt und herzlichsten Freundlichkeit sein ganzes Wesen verklärte, flößte allen Ehrfurcht und Liebe ein. Wenn man ihn zwischen den Lehrern sitzen sah, so ineinte man, sich vorstellen zu können, wie Christus zwischen seinen Aposteln gesessen haben möchte." Das Amt als Normallehrer behielt Overberg aus heiligem Eifer bis an fein Ende, obgleich ihm die vielen anderen Ge- fchäfte, die er als Konfistorialrat bei der Regierung und später als Regens am Priester-Seminar hatte, kaum Zeit übrig ließen. Dabei predigte er häufig, katechefierte, besuchte Kranke, erhielt selbst un- zählig viele Besuche von nah und sern, schrieb unglaublich viele Briefe an alle, die sich in allerlei Angelegenheiten an ihn wendeten, besonders an Geistliche und Lehrer. Häufige Kränklichkeit in fpäte- ren Jahren erschwerte ihm noch dazu seine vielen Geschäfte. Aber keiner benutzte auch, so sorgfältig die Zeit wie er. Er schlief nie mehr als 5 Stunden. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend war er unermüdlich thätig. Und nur so ist es auch erklärlich, wie er so vieles hat thun können. Über seine Einwirkung auf die Menschen sagt seine Lebensgeschichte: „Durch sein Wort und besonders durch sein Beispiel verbreitete er Frömmigkeit und Tugend in allen Ständen, nicht bloß in Münster, sondern auch in weiter Um- gebung. Von 10 bis 15 Stunden weit kamen Menschen, welche Gewissensangst drückte, von dem Rufe seiner Gottseligkeit angezogen, um in den Angelegenheiten ihres Heiles seines Rates und feines Zuspruches teilhaftig zu werden. Nicht leicht ging jemand un- gebessert von ihm." Zu seinen besonderen Freunden gehörten der als Dichter und frommer Christ gleich ausgezeichnete Graf Friedrich Leopold v. Stol- berg und die ebenfalls durch ihre Frömmigkeit ausgezeichnete Fürstin von Gallitzin. Am 9. November 1826 entschlief Overberg sanft und selig im Herrn, nachdem er noch zwei Tage vorher den Normalunterricht
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer