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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 384

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 384 — der Land- und Pfarrgemeinde Bork von 2526, Alt-Lünen von 1566, darunter 153 evangelisch, und Salm von 1789 Eingesessenen aus. Olfen, in fruchtbarer Gegend, hat eine Kirche, die bereits im 9. Jahrhundert, als der heilige Vitus, ihr Patron, ins Land kam, gegründet wurde. Nahe bei dem Orte führt der Dortmund- Emskanal vorbei mit seinen sehenswerten Schiffshebewerken. Bei Bork ragt in schöner, waldreicher Gegend das Schloß Kap- penberg empor und gewährt eine herrliche Aussicht in das Lippethal, zu dem Schloß gehört eine bedeutende Bierbrauerei. Kappenberg war einst eines der reichsten Klöster Deutschlands. Früher als sächsische Beste von Karl dem Großen besetzt, wurde sie darauf der Haupthof einer Grafenfamilie, die mit ihrem Gefolge von Dienst- und Lehnsmannen von bedeutendem Gewichte in den Wirren der Sachsenkriege mit Heinrich Iv. war. Aber obwohl ihre Stellung sie zu Fehden und Blutvergießen zwang, hatte doch stets ein from- mer Sinn in ihrem Hause geherrscht. Graf Hermann war sogar als Wunderthäter geehrt; in seinen Enkeln Gottfried und Otto, den letzten Grafen, kehrte erhöht die Denkart Hermanns wieder. Die Knaben wurden mit zwei Schwestern und einer Base Gerberge von einem Priester Wiechmann in strenger Gottesfurcht erzogen. Als sie erwachsen war, empfing Gerberge im Kloster Unserer lieben Frauen zu Münster die heilige Weihe. Gottfried aber nahm, als er Graf geworden, die schöne Jutta von Arnsberg zum Gemahl und führte sie unter glänzenden Ritterspielen auf Kappenberg ein. Er liebte sie und ließ sich dort von ihr fesseln, bis der Name des heiligen Norbert, der in Köln eingezogen war, ihn in die heilige Stadt am Rheine lockte. — Gottfried war frohen Mutes in Köln eingeritten, als er aber die Predigt des wunderbaren Mannes gehört hatte, kehrte er gesenkten Hauptes und mit von Sündenbewußtsein beklommener Brust wieder heim. Sein Entschluß stand fest: er wollte aus seinem Hause ein Kloster stiften, all sein Gut dazu thun und selbst ein Mönch werden, auch sein junges, blühendes Weib von sich senden. Als er zu Hause seinen Vorsatz verkündete, fand er überall den heftigsten Widerstand. Sein Weib weinte, sein Bruder schalt ihn heftig, die
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