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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 442

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 442 — Goldmark dem Kurfürsten von Köln vermachte, drei Jahre später im Schlosse zu Brühl bei Bonn, das er zum Wohnsitz genommen, in den Armen seiner treuen Gattin Anna von Cleve starb und höchst ehrenvoll im Dom zu Köln in der Marienkapelle, wo noch sein Grabdenkmal, als der einzige weltliche Fürst bestattet ist. Die Gras- schast Arnsberg umfaßte damals die jetzigen Kreise Arnsberg und Meschede, sowie Streifen der Nachbarkreise. Mit dem Uber- gange an das Herzogtum wurde eine längere Entwicklungsgeschichte abgeschlossen. Die Kurfürsten von Köln hatten auf die Erwerbung der inmitten ihres Herzogtums gelegenen Grafschaft Arnsberg un- ausgesetzt ihre Aufmerksamkeit gerichtet. Sie umgaben die Graf- schaft nach und nach mit einem Kranze von festen Städten, um das Gebiet der Grafen einzuengen, diese in ihrer Bewegungsfreiheit zu hemmen, und sie mischten sich mit überlegener Macht überall in die Angelegenheiten der Grafen ein. Wohl gelang es dem einen oder anderen von diesen, einen Vorteil über Köln zu gewinnen; noch dem Grafen Ludwig wurden herzogliche Rechte innerhalb seines Gebietes von Reichswegen zuerkannt. Aber schließlich mußten die Grafen doch in dem ungleichen Kampfe unterliegen. Noch war eine Möglichkeit vorhanden, die Verschmelzung mit dem kölnischen Herzog- tum zu hindern. Dies war die Vereinigung mit der benachbarten Grafschaft Mark, deren mächtiges Herrscherhaus mit dem Arnsberger nahe verwandt war. Da geriet nun der letzte Gras von Arnsberg mit seinem Vetter Eberhard von der Mark in blutige Fehde; und der Graf, der selbst ohne Leibeserben war, entschloß sich, an seinem Verwandten schwere Rache zu üben, indem er seine Erbschaft an Köln, den Erbfeind seines Hauses, abtrat. Den größten Verlust erlitt das Herzogtum, als infolge der Soester Fehde 1447—1449 diese mächtige Stadt vom Kurfürsten Diedrich Ii. zu Mörs absiel und sich unter elevisch-märkische Herr- schast stellte. Der streitbare Erzbischos hatte Arnsberg zu seinem Hauptquartier gewählt. Doch davon hören wir mehr bei der Ge- schichte Soests. Der prachtliebende Kurfürst Salentin von Isenburg unter- nahm eine völlige und größere Wiederherstellung des Schlosses.
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