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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 482

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 482 — Vermischung mit andern Metallen dauerhafte Kompositionen ge- Wonnen, welche für unsere Gegend von größerer Bedeutung sind, als das Zinn selbst. Aus solcher Komposition werden jetzt die meisten ordinären Löffel gegossen; das Britannia-Metall, aus gleichen Teilen Messing, Zink, Antimon und Wismut bestehend, die beim Zusammenschmelzen noch mit Zinn versetzt werden, bis die Masse hart und weiß genug ist, wird in Altena und Lüdenscheid zu Leuchtern, zu schönem Kaffee- und Theegeschirr verwandt. Iserlohn ist seit einer Reihe von Jahren der Haupt- sitz der Broncefabrikation geworden. Bronce ist eine ursprünglich graugelbe oder bräunliche Mischung von Kupfer und Zinn (etwa 1 Pfd. Zinn auf 10 Pfd. Kupfer), der jedoch oft auch noch Zink, Blei oder Wismut zugesetzt wird. Der Luft ausgesetzt, nimmt sie mit der Zeit eine schöne grüne Farbe an. Sie eignet sich vor- trefflich zum Guß von großen Gegenständen, namentlich von Ge- fchützrohren und Bildsäulen; die prachtvollen Standbilder des Großen Kurfürsten, Friedrichs des Großen und seiner Helden, Friedrich Wilhelms Iii., Blüchers, Jorks und Gneisenaus in Berlin sind z. B. aus Bronce gegossen. Zugleich aber kann derselben ein so feines Ansehen gegeben werden, daß sie auch zu den zierlichen Figuren und niedlichen Kunstsachen verwendbar ist, mit denen die Fürsten und reichen Leute ihre Staatszimmer ausschmücken. In den Broneefabriken zu Iserlohn setzt uns die Mannigfaltigkeit der Gegenstände am meisten in Erstaunen, sowie der Geschmack und der Kunstsinn, der fast in jedem einzelnen an den Tag tritt. Da werden Kronleuchter, Spiegel- und Bilderrahmen, schön verzierte Füße unter kostbare Möbel, kleine Bildsäulen und allerlei ^ier- figuren zum Schmuck für Ofen und Tafeluhren, Ampeln und Becher, Klingeln, Thürdrücker, Quasten, Schilder, Kästchen, Nippsachen und hunderterlei Spielzeug angefertigt. Der Gewerbfleiß der Stadt Altena hat sich nicht ein- mal auf diese unedlen Metalle beschränkt, sondern sich auch dem Golde und Silber zugewendet. Die dort seit vielen Jahren bestehenden beiden Gold- und Silbermanufakturen beschäftigen mehr als 150 Arbeiter und also den vierten Teil der Arbeiter in sämt-
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