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1900 -
Minden i. W.
: Volkening
- Autor: Schulze, Georg
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Westfalen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 507 —
nächst unter den Grafen von der Mark, die ihre Herrschaft in dem
Lande umher weit ausgebreitet hatten.
Zahlreiche Sagen reden noch von dem Aufenthalte Karls des
Großen auf der Syburg. Auf dem Chor der Kirche soll er einst
mit seinen Herzögen und Gewaltigen sein Gebet verrichtet haben;
auch der Papst Leo Iii. soll mit einem unzählbaren Gefolge geist-
licher Fürsten auf der Syburg erschienen sein, um die heilige Stätte
für den christlichen Gottesdienst zu weihen, nachdem vorher in
derselben einem Götzen der heidnischen Sachsen geopfert worden
war. Zur Weihe der Kirche aber soll der Papst das Wasser aus
dem Brunnen erhalten haben, der in späterer Zeit der Sankt-
Petersbrunnen genannt worden ist.
Nach Karls des Großen Zeiten ist die Hohensyburg zerfallen;
aber unter Heinrich Iv. entstand zwischen den Ringmauern der alten
Feste eine neue. Vielleicht war dieselbe ursprünglich zum Schutze
der zu ihren Füßen liegenden Reichsgüter bestimmt; später kam
sie jedoch in den Besitz eines Rittergeschlechtes, das sich nach der
Burg seinen Namen gab. Aber die Ritter von Syburg wurden
Raubritter und Wegelagerer und machten die Umgegend unsicher.
Unter der kräftigen Regierung des Kaisers Rudolf von Habsburg
gelang es endlich dem tapfern Grafen Eberhard von der Mark,
ihnen das Handwerk zu legen. Er eroberte und zerstörte die Syburg
im Jahre 1287, also kurz vor der Zeit, in der Westhofen seiner
Herrschaft unterworfen wurde. Nachmals ist die Burg nicht wieder
aufgebaut worden.
Von dem Kampfe der Sachsen aus Hohensyburg nehmen wir
noch folgende Schilderung eines Geschichtsforschers auf: An einem
schönen Frühlingsmorgen des Jahres 775 nach Christi Geburt wurde
es auf der Sachsenfeste Sigiburgum (Hohensyburg) lebendig. Krieger
standen aus der Platte und schauten ins Land hinaus. Es waren
kräftige Gestalten, beinahe 2 m groß, mit blauen, kühn blickenden
Augen. Das blonde Haar trugen sie in der Mitte des Kopfes ge-
scheitelt und bis auf die Schulter herabhängend, wo es ringsherum
glatt abgeschnitten war. Ihre Kleidung bedeckte nur teilweise den
Körper. Ein kurzer, weiter Rock von rauhem Leinenzeuge, der