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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 527

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 527 — von der noch Ruinen übrig geblieben sind. Die Herren von Volmar- stein gehörten zu den bedeutendsten Dynasten in der Mark und herrschten einst wie über Volmarstein, auch über Hagen und Haspe. Sie waren unmittelbare Lehnsherrn des Erzbischoss von Köln und, wie es scheint, den Grafen von der Mark innerhalb ihres Gebiets ein Dorn im Auge. Schon Eberhard von der Mark zerstörte die Burg 1287 als Raubnest; sie wurde aber fester wieder aufgebaut. Als aber Engelbert Ii. sich nach dem Siege König Ludwigs von Bayern über seinen Gegenkaiser Friedrich von Österreich bei Mühldorf 1322 auf des ersteren Seite stellte, griff er des letztern Bundesgenossen, den Grafen von Volmarstein, 1324 in seiner Burg an; da mußten die hohen Türme ihr stolzes Haupt beugen und die Mauern in Schutt und Trümmer sinken. Die Volmarsteiner waren nie mehr in der Lage, ihre Burg wieder aufzubauen, ja sie kamen in solche Bedrängnis, daß sie die letzten Reste ihres Besitzes an Engelbert Iii. verpfändeten. Mit Johann von Volmarstein starb 1429 die männliche Linie aus, seine Schwester vermählte sich mit einem Godert von der Recke, und deren Nach- kommen tragen noch den Namen „von der Recke-Volmarstein". Die Sage erzählt von einem Junker von Volmarstein, dem der Geist eines im Übermut erschlagenen Bettlers erscheint. Als er nach ihm mit dem Schwerte sticht, bäumt sich sein Roß empor und trägt ihn mit rasender Eile ins dunkle Waldesdickicht; an dem Gabelast einer Eiche blieb sein Haupt hängen, wie einst Ab- salom, und das Roß floh unter ihm fort. Am Morgen wurde er tot aufgefunden. Ferner wird von einem wunderthätigen Brun- nen, „dem Hilgen Pütken", berichtet und einer hochverehrten blutigen Hostie, bis der Pfarrer Schlugk zur Zeit der Reformation entdeckte, daß die wunderthätige Oblate weißes, mit roter Farbe bemaltes Leder war; da war es aus mit dem Betrüge, und die Reformation wurde 1564 eingeführt. Volmarstein hatte einst ein bedeutendes Freigericht, welches die Grafen von der Mark aber nach Wetter verlegten. Im Süden dehnt sich das Amt Breckerfeld mit der gleich- namigen Stadt von 1633 Bewohnern, 1484 evangelisch, 145 katho-
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