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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 529

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 529 — Lenne-Gebirge wird der ganze Kreis uneben. Die Ruhr bildet die Nordgrenze; ihr fließt in ihrem untern Laufe von Süden die Hönne zu; im Südwesten des Kreifes strömt die Lenne. Nur V5 ist Ackerland, fast 1/2 Wald. Ackerbau wird nur in beschränktem Maße betrieben; der Gewerbebetrieb ist aber sehr bedeutend, be- sonders ist die Metallwaren-Jndustrie von alters her wichtig. Auf verschiedenen Hütten werden die Zink- und Bleierze gewonnen und verarbeitet; die Eisen-, Messing-, Neusilber- und Nickel-Fabrikate haben mit Recht weiten Ruf und Absatz. Die Zahl der Bewohner beträgt 74 759, von denen 42 950 evangelisch, 31159 katholisch, 650 jüdisch, in 3 Städten: Iserlohn, Hohenlimburg, Menden,, in 4 Ämtern: Ergste, Hemer, Hohenlimburg, Menden mit 27 Landgemeinden. Die Kreisstadt Iserlohn von 24 722 Bewohnern, 15 956 evan- gelisch, 8456 katholisch, 310 jüdisch, auf einer Hochfläche mit dem südlich vorgelagerten Fröndenberg, hat außer dem Landratsamte ein Amtsgericht und ein Realgymnasium, und ist hochbedeutend durch seine blühende Industrie. In und bei der Stadt giebt es Näh-, Steck-, Strick-, sowie Draht-Stiste-, Messing- und Bronee- Fabriken, Eisengießereien, Glas- und Porzellansabrikation. Die sehenswerte oberste Stadtkirche ist aus der 1330 erbauten <Üapella> unserer lewen frouven open dem hilligen Berge und einer anderen 1366 errichteten Kapelle entstanden und hat noch jetzt einen Doppel- türm. 1879—1880 von innen und außen wiederhergestellt, ent- hält sie einen schön geschnitzten Marienaltar aus dem 14. Jahr- hundert, mit einem Fuße aus 1650. Bemerkenswert sind auch das geschnitzte Chorgestühl, gleichfalls aus dem 14. Jahrhundert, und hoch oben an der Wand das Standbild des Grafen Engelbert Iii. Die Stadt (sie wird zuerst 1124 als „Jslo" in einer Schenkungsur- künde genannt) trägt ihren Namen „Lohn" offenbar von Lohen — zu den Lohen, Wäldern, das Jfer soll von Jsera, einer germanischen Göttin, die dort verehrt sein soll, herkommen, wird aber besser von Eisen abgeleitet. In den Gründen, die gegenwärtig den älteren Teil der Stadt tragen, finden sich deutliche Spuren des alten Eisenbergbaues. Einer der alten Betriebe war ferner die Panz:r- Schulze, Heimatskunde. 34
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