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1. Bilder-Atlas zur Geographie der außereuropäischen Erdteile - S. 45

1901 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
Das außertropische Hochafrika. <\5 durchschrittenen Gebiete sind auch die unter englischem Schutze stehenden Negerreiche am Victoria-See, besonders Uganda (S. J5j), dessen König Ztitefa durch Stanleys Aufenthalt so berühmt geworden ist. 7. Vaf außertropische tzochafrika. Zluch der Süden Afrikas bildet ein Tafelland mit Randgebirgen, die namentlich im Kap- lande streckenweise hart an die Rüste herantreten. Man steigt hier in scharf markierten, stufen- artigen Absähen, deren Steilgehänge sehr treffend mit dem Lokalausdruck „Rand" bezeichnet werden, zur Hochfläche empor, die im Westen von den Deutschen, in der Mitte von den Eng- ländern, im Osten von den Buren und Portugiesen in Besitz genommen worden ist. Weitaus am bedeutendsten durch seine geographische Lage aus dem Wege nach Indien ist die Küste des Kaplan des mit den Hafenstädten Kapstadt (^<0,000 Einwohner), Port Eliza- beth (20,000 Einwohner), Durban oder Port Natal (S. 1(53). Zwar ist seit der Eröffnung des Kanals von Suez der Schiffsverkehr der Kapstädte naturgemäß zurückgegangen, dafür aberhaben diese Grte in der wirtschaftlichen Entwicklung des Hinterlandes ausreichenden Ersatz gefunden, namentlich in dem großartigen Aufschwungs der Viehzucht und des Bergbaues. In der Küsten- ebene des Kaplandes, die die Breite Süditaliens und Siziliens hat, gedeihen alle europäischen Obst- und Getreidearten, besonders auch Wein. Noch größere Fruchtbarkeit als die südlichsten Teile hat die Kolonie Natal infolge stärkeren Regenfalls und wärmeren Klimas. Dort reifen bereits tropische Produkte, wie Zuckerrohr und Baumwolle. Schaf- und Ziegenzucht wird beson- ders in den bewässerten Teilen der Karr00 (S. \53), die freilich auf weite Flächen namentlich im Sominer eine öde Kraut- und Staudensteppe ist, betrieben, auch die Buren sind fast aus- schließlich Viehzüchter; Schafe und Rinder bilden den Grundstock ihres Besitztunis. Welch gewaltigen Umfang die Viehzucht hier hat, mag aus einigen Zahlen erhellen. ^875 zählte man in der Kapkolonie nahezu \0 Millionen Schafe, H Millionen Ziegen und Millionen Rinder, und die Ausfuhr von Straußfedern erreichte \885 einen Wert von \2 Millionen Mark. Aus dem Orange-Freistaat belief sich die Ausfuhr der Wolle allein auf 2272 Millionen Pfund, so daß nur Australien und die La plata-Staaten Südafrika hierin noch übertreffen. Daneben blüht der Bergbau, an dessen Spitze im Kaplande die Diamanten-, in Transvaal die Goldgewinnung steht. Dort ist die Diamantenstadt Kimberley (\3,000 Einwohner) empor- gekommen , deren benachbarte Gruben (S. J55) auf einen Wert von ^00 Millionen Mark veranschlagt werden. Die Grubenarbeiter sind fast nur Kaffern (S. J5^). Hier am Witwaters- rand ist die Goldstadt Iohannisburg (20,000 Einwohner) entstanden, wo vor J0 Iahren nur einige niedrige Binsenhütten standen. Gleich rasch erblühte auf den Goldfeldern von Trans- vaal Barberton (S. J[55). Geradezu enorm waren die zu Tage geförderten Schätze; in der ersten Hälfte des Jahres J89o wurden allein aus Witwatersrand für 632,000 Pfund Sterling Gold ausgeführt. Infolge dieser wirtschaftlichen Umwälzung verbinden heute Eisenbahnen von Kapstadt, Port Elizabeth und der Delagoa-Bai aus das „goldene Südafrika" mit der Küste während bis vor kurzem nur schwerfällige Ochsenfuhrwerke den Verkehr mit der Hochfläche vermittelten. Gegen das Innere verliert sich das „Veldt", wie die Buren die unabsehbare präriefläche des südafrikanischen Tafellandes nennen,in dieabflußloseregionderkalaharisteppe (S. J[60), in deren Mitte die Salzpfanne des flachen Ngamifees (89o rn) liegt. Wasserläufe sind in der Kalahari selten, doch scheint meist in geringer Tiefe Wasser zu existieren. Grasland und Busch findet sich häufig. Einzelne Strecken lagen früher unter Kultur und produzierten Mais und Durra, im Westen dagegen sind sandige, öde, wüstenartige Strecken nicht selten. Zu den merk- würdigsten Pflanzen der Kalahari gehört die Welwitschia mirabilis, deren Holzstamm in die Erde versenkt ist und nur wie eine runde Tafel wenige Zentimeter aus dem Erdboden hervor- ragt, obgleich der Umfang des Stammes zuweilen 3—beträgt. Dabei hat die pflanze zeit- lebens nur zwei Blätter, die die Ernährung vermitteln. Den Ostsaum der Kalahari berührt das Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika, Groß- Namaland und Damaraland. Durchstreifen wir dieses Gebiet rasch von der Küste aus.
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