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1. Bilder-Atlas zur Geographie der außereuropäischen Erdteile - S. 57

1901 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
Das Colorado - Tafelland und das Große Becken. 57 bis in die Mitte der achtziger Jahre auf 5 Milliarden geschätzt wird. Der berühmte Tomstockgang, der den Namen des Entdeckers führt und in der Umgebung der Stadt Virginia am östlichen Fuße des Truckeepasses in vulkanischen: Gestein liegt, hat eine Länge von 5 Meilen und eine Breite von 500—^00 Fuß. In den drei Dezennien seines Minenbetriebes (von \859 an) wurde aus ihm mehr als doppelt soviel Edelmetall zu Tage gefördert als aus dem Frei- berger Bergbaurevier des Königreichs Sachsen in 700 Iahren; bis ^887 für 8j0 Millionen Mark Gold und für 537 Millionen Mark Silber. Auf der Höhe des Truckeepasses verlassen wir den Silberstaat Nevada, und durch Schnee- Halden und Wälder, Tanons und freundliche, grüne Thalkessel, vorüber an alten, verlassenen Minenfeldern mit ihrem wüsten Durcheinander von Schutthaufen, aufgewühltem Boden, tiefen Schluchten, Gräben, Goldwaschrinnen und schiefen Mineurhütten geht es abwärts in das mo- derne Cdphir, in das Goldland Kalifornien, das breite, langgestreckte Becken zwischen der Sierra Nevada und dem Rüstengebirge, das im Norden vom Sacramento, dem goldreichsten Flusse der Erde, im Süden vom San Ioaquin bewässert wird. Mit Entzücken gewahrt der Blick des Reisenden den Wechsel der Landschaft, der ihm mit Lebhaftigkeit die Gegensätze alpiner und italienischer Natur vor Augen führt. Und in der That, Kalifornien hat etwas Mittelmeerisches in den Formen und Farben seiner Landschaft, San Francisco liegt unter dem Breitengrade von Palermo. „Sein Heller Gimmel", sagt Friedrich Ratzel in einer seiner vollendetsten Schilderungen der amerikanischen Natur, „der weite Fernblicke erlaubt, der ge- birgige Charakter seinesbodens, welcher jede Einförmigkeit in den Linien fernhält, die pflanzen- welt, die in Kräutern und Sträuchern durch Trockenheit und Blattarmut an die Grenze des Steppenhaften streift, um in den Bäumen bald die Form des Ölbaumes, bald die der Pinien nachzuahmen, bald riesenhafte, an keinem anderen Orte der Welt zu findende Formen zu er- reichen, seine felsigen, buchtenreichen Küsten, seine im Sommer trocken liegenden Flüsse, die einige Monate des Lahres in raschem Lauf der Küste zueilen, um die trockene Zeit hindurch nur breite, kiesreiche Fiumarenbetten als Spuren ihres Daseins zu hinterlassen, endlich die Kulturen jener Kinder der Mittelmeerregion: der Hesperidenfrüchte, des Feigenbaumes, des Granatapfels, der großbeerigen spanischen Trauben, die sich immer weiter über das junge Land ausbreiten — das alles erinnert in seiner weise nicht weniger an altweltliche Verhältnisse, als es im Osten die Wälder voll Eichen, Buchen, Ahornen und Eschen, die grünen Matten der Lichtungen, die wogenden Getreidefelder thun. Hier haben wir ein Spiegelbild des Nordens und der Mitte, dort des Südens Europas, aber dieses ist im ganzen treuer als jenes. „Im Süden wiegt auf weite Strecken schon die wüste vor, während dort an der Grenze von Oregon das dauernde Grün der Wälder und Matten an die lieblichsten Szenen des Ohio- und Alleghanygebietes erinnert. „Aber gegen die Küste zu und in unmittelbarer Nähe des Küstengebirges sowie in den höheren Teilen des Gebirges selber, wo natürliche und künstliche Bewässerung eine Menge von Gasen geschaffen haben, tritt sie in ihren charakteristischen Ausprägungen hervor. Die gelben, heideartigen Grasflächen, welche recht wohl als Steppen qualifiziert werden können, das allverbreitete, dornige, blattarme, oft aromatische Düfte aushauchende Gesträuch des Thaparral und Thamisal, die Grangen- und Zitronengärten, die Haine weitzerstreuter Eich- bäume an den Hügelgehängen sind nirgends reiner entwickelt, und in der Regenzeit fehlt es dem gelbbraunen Grunde dieses Pflanzenteppichs nicht an bunten Blüten. „von der Küstenszenerie, die bezeichnet ist im Süden durch dicht herantretendes Gebirge, nackte, hochragende Klippen, zahlreiche Buchten und Kanäle, im Norden durch den hochstäm- migen Zedernwald der Abhänge der Küstenhügel, sei hier bloß das Bild der Bai von San Francisco hervorgehoben. Im nördlichen Amerika wird San Francisco in der großartigen, ich möchte sagen majestätischen Schönheit seiner Lage unerreichbar bleiben. Die Gipfel des Küstengebirges zeigen in dieser Gegend schöne Formen. Mount Diablo, die weithin sichtbare Landmark von San Francisco, wird mit dem Vesuv verglichen, und Bayard Taylor meint so- gar, er sei ein graziöserer Berg als der Soracte; .seine Formen und Farben erinnern an grie- chische Gipfel, und gleich dem Helikon oder Hymettus sieht er Ruinen zu seinen Füßen'. „In Nordkalifornien, das in Bezug auf landschaftliche Schönheit spärlicher ausgestattet ist als der mittlere Teil des Landes, tritt uns die starre Großartigkeit einer vulkanischen Natur
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