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1. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 13

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
I. 10. Thierdieilst, Apis, Phnix, Todtenbestattung. 13 Thiere an besonderen Zeichen und pflegten und ftterten solche sorgfltig. Man badete und salbte sie und schmckte sie mit Halsbndern und anderem Zierrath, rucherte ihnen, betete sie an und erwies ihnen die Ehren, welche man sonst nur einem Gotte bezeigte. Nach ihrem Tode wurden sie ein-balsamirt und feierlich bestattet. Geheiligte Thiere im Allgemeinen waren: der Mistkfer (scarabaeus), der Ibis, der Hund, die Spitz-maus, der Sperber, die Katze, der Widder, das Krokodil, das Rind. Wer ein solches Thier umbrachte, wurde getdtet. Starb eine Katze, so bezeigten die Hausbewohner ihre Trauer dadurch, da sie sich die Augenbrauen schoren; starb ein Hund, so schoren sie sich den Kopf. Um ein heiliges Tempelthier trauerte der ganze Bezirk, um die heiligsten Thiere ganz gypten. Der heilige Stier (der Apis), welcher zu Memphis im Tem-pel des Ptah gehalten wurde, mute schwarz sein, aus der Stirue einen weien Flecken (Dreieck) und ein Gewchs unter der Zunge in Gestalt des heiligen Kfers haben, ferner auf dem Rcken einen Flecken in Gestalt des wachsenden Mondes. Das Vorhandensein dieser Zeichen bewies, da die Seele des Osiris durch einen Funken vom Himmelsfeuer in den Stier ge-fahren war. Der Tod dieses Stieres wurde 70 Tage hindurch betrauert. Dann gingen die Priester aus, um einen neuen Apis zu suchen. Hatten sie ihn gefunden, so wurden Feste gefeiert mit groen Aufzgen und Opfern. Auf dem Todtenfelde von Memphis fanden sich 64 A p i s m u m i e n (f. 10) in granitnen Srgen. Eine merkwrdige Sage war die vom Vogel Phnix (sie bezog sich auf den Sonnenlauf). Dieser Wundervogel kam alle 500 Jahre von Osten her in den Tempel des Ra zu Helioplis und verbrannte sich in Weihrauch, um verjngt aus der Asche zu erstehen,. Dann kehrte er in seine stliche Heimatb zurck, und man feierte groe Feste in gypten (wahrscheinlich den Ablauf eines grereu Zeitabschnittes). 10. Todtenbestattung. Die Seele nach dem Tode. Die gypter vereinigten in ihrer Religion die hchsten und die med-rigsten Anschauungen, aber sie zuerst auch glaubten, da die Seele des Menschen unsterblich sei. Sie hielten jedoch das Glck der Seele nach dem Tode fr abhngig von der Erhaltung des Leichnams; darum machten sie denselben durch Einbalsamiren unverweslich. Die einbalsamirte Leiche wurde mit feinen Byssosstreisen umwunden, auf welche man Zeichen und Bilder malte. Eine so zubereitete Leiche nennt man eine Mumie. Diese legte man in einen Sarg von Holz und diesen in einen von Granit. In den Sarg wurde dem Stdten eine Schristrolle mitgegeben, das sogenannte Todtenbuch. Es enthielt die Gebete, welche er in der Unterwelt zu sprechen hatte, sein Sndenbekenntni und seine Rechtfertigung. Der Tobte wurde dann in eine khle und sichere Ruhesttte geschafft, welche er sich schon zu Lebzeiten auf's sorgfltigste hatte ausschmcken lassen, und wo der Sarg aufrecht aufgestellt wurde. Die Wohnungen der Lebenden nannten die gypter Herbergen, weil der Mensch nur eine kurze Zeit lebt; die Grber der Verstorbenen aber waren ihnen ewige Huser, weil der Todte eine ewige Zeit in der Unterwelt zubringe. Dieselben waren immer westlich von den Wohnungen der Menschen, nach Sonnenuntergang zu, angelegt.
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