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1. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 27

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
I. 20. Brahma, der Brahmanismus. 27 Dazu gehrte derjenige Theil der Ureinwohner, welcher sich freiwillig den stegenden Arja unterworfen hatte. Sie standen in allen. Rechten hinter den anderen Kasten zurck, und sogar das Lesen der heiligen Schriften war ihnen verboten. Die Uberreste der nicht indischen Ureinwohner, welche sich erst spter unterworfen hatten, wurden im Norden Tschandla, im Sden Parla genannt. Sie sind auf's tiefste verachtet und als unrein, ja eigentlich gar nicht als Menschen angesehen. Ihnen fielen die Dienstleistungen zu, deren sich auch die Sudra schmten: die Wasenmeisterei, Hinrichtungen u. s. w. Sie muten auerhalb der Städte und Drfer bleiben. Schon ihr bloer ' Anblick verunreinigte. Man hielt auch Sklaven, welche theils Kriegs-gefangene, theils zahlungsunfhige Schuldner waren. Sie wurden weit besser behandelt als die Parka. 20. Die Religion der Inder. Die Inder beteten zu dem groarm igen Jndra, dem Gott des leuchtenden Himmels.und der blauen Luft, und zu den kkrigen Natur-mchten, welche ihnen in ihrem Lande besonders wirksam entgegentraten. Auch den Sonnengott verehrten sie. Sie gaben ihm viele Namen, worunter der bekannteste Mitra, der Holde, Freundliche. Er hat von Jndra sein Licht empfangen. Das irdische Abbild des Sonnengottes, das bei dem Volke am Indus viel verehrt wurde, war der Gott des Feuers, ein schner Jngling von gewaltiger Kraft. Er bewltigt die bsen Geister der Nacht, verleiht den Sterblichen Speise und spendet ihnen Reichthum, denn er trgt ihre Opfer empor zu den Gttern. Jama, der Gott des Todes, wohnt im hchsten Himmel; zu ihm gehen die Seelen der Verstorbenen, die Helden und Frommen ein, 2 Hunde bewachen seinen Himmel. Die Bsen kommen nicht zu Jama, sondern an einen Ort der dichtesten Finsterni. Nach der Vorstellung der Inder gibt das Opfer den Gttern Muth und Kraft, erhht ihre Strke und zwingt sie, sich den Menschen dankbar zu bezeigen. Das wirksamste Opfer war das Soma-Opfer, aus dem Safte einer Bergpflanze bereitet. In den heiligen Bchern, den Bedas, waren diese Anschau-ungen niedergelegt. Da aber nach der Vorstellung der Priester das Opfer und das Gebet eine Macht, der die Götter ausben, so hielten sie das Opfer und das Gebet fr noch edler und heiliger, als die Götter. Sie verehrten daher der Alles einen Gebetsherrn. der diesen stellten sie zuletzt noch ein allerheiligstes, hchstes Wesen, das sie Brahma nannten. Brahma lebt aber nicht nur im Himmel, er lebt auch auf Erden, er lebt in den heiligen Handlungen und in den Priestern (Brahmanen). So ent-stand ungefhr 900 v. Chr. der Brahmanismus, in welchem sich die 900 Priester eine so mchtige Stellung geschaffen haben. Der neue Glaube v-Chr. fand um so leichter Aufnahme, als man mittlerweile vom Indus aus nach dem Gangeslande vorgedrungen war, wo dem Volke andere Naturkrfte entgegentraten. Zufolge dieser neuen Religion war zuerst Brahma; aus ihm, dem hchsten Wesen, entstanden die alten Götter, welche jetzt nur noch Welthter sind. Nach den Gttern entstanden die Menschen, dann die
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