Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen - S. 73

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
17. Der Löß im nördlichen China. 73 zogs von Tschöu^) zu sein, erstarren, wie jede andere. Während aber in einigen von diesen europäische Einflüsse bereits den Beginn eines kleinen Umschwungs angebahnt haben, ist Schantnng, bis auf die Tätigkeit der Missionare, davon bei- nahe ausgeschlossen geblieben. Es ist ein Glück für China, daß eine befreundete Macht, welche mit dem Reich stets nur in friedlichem Verkehr gestanden hat und nicht den Besitz großer Macht- gebiete erstrebt, sondern vielmehr die Integrität von China gewahrt wissen will, sich in dem Hafen festgesetzt hat und hier eine Stadt zu gründen in Begriff ist, von der aus sie, in erster Linie zum Zweck eigenen Nutzens, die Erschließung und Hebung von Schantung in die Wege leiten wird. An den Deutschen ist es jetzt, diese schöne und große Aufgabe zu lösen. Was sie in dieser Richtung tun, wird zunächst China zugute kommen, indem die Hilfsquellen und die Steuer- kraft des Landes vermehrt, die Zolleinkünfte erhöht, die Bewohner kulturell ge- hoben und in ihrem Erwerb gefördert werden. Aber es soll und wird ihnen selbst Gewinn bringen, wenn sie mit derselben Tatkraft und Umsicht, mit der ihr kaiser- licher Herr die Besitzergreifung angeordnet und durchgesetzt hat, daran gehen, die- sen Aufgaben materielle Mittel und geistige Kraft zuzuwenden. 17. Der Löh im nördlichen China. Von Ferdinand von Richthofen2). Über das nördliche China breitet sich eine Bodenart, welche, wie kaum eine zweite, in irgendeinem anderen mit Abfluß nach dem Meer versehenen Teil der Welt, den Charakter der Landschaft, die Ausbreitung des Ackerbaus und die Grenzen menschlicher Kultur bestimmt, sowie auch die geschichtliche Entwicklung der Staaten, welche darauf gegründet wurden, beeinflußt hat. Obgleich sie, im kleinen be- trachtet, auf den ersten Blick nichts besonders Auszeichnendes bietet, hat doch jede ihre Eigenschaften, so geringfügig sie erscheinen mag, ihren bestimmenden Anteil an den angedeuteten Wirkungen. Es ist klar, daß ein Gebilde, welches sich in so großer Mächtigkeit über eine gebirgige Gegend ausbreitet, die Rolle hat, die Unebenheiten des Bodens auszugleichen, Vertiefungen auszufüllen und Erhaben- heiten zu bedecken. Der Löß schafft sanfte Muldentäler über klippigen Felsen, und von denhöhen blickt man über einförmiges Gelände, wo ohne ihn reiche Abwechslung der Formen sein würde. Aber nur scheinbar ist dieser sanfte Charakter. Die leicht geschwungene Oberfläche verbirgt größere Hindernisse des Verkehrs, als ein fel- figes Hügelland sie gewöhnlich bietet, und um den Charakter der Lößlandschaften ganz zu verstehen, müssen wir betrachten, in welcher Weise das Wasser sich in dem Boden eingräbt; denn dadurch erhalten sie gewisse Eigenschaften, welche keine andere Formation einer Landschaft zu erteilen vermag. Ich greife ein Beispiel x) Bruder des Stifters der Tschou-Dynastie, die von 1122 bis 242 v. Chr. regierte, und zeitweise Regent. Er ward von der Nachwelt wegen seiner hohen Weisheit gepriesen. - D. H. 2) China. 4 Bde. Mit Attas. Berlin 1877 bis 1885. Bd. I, S. 56 ff.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer