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1. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 93

1890 - Gotha : Behrend
Der unterirdische Reka-Fluß. 93 Balkan erheblich. Das Thal des Jsker, des einzigen Flusses, welcher das Gebirge durchbricht, ist so eng und vielfach gewunden, daß es nicht gut zur Passage benutzt werden kann. Der Hauptkamm des Gebirges zieht sich nunmehr mit geringen Biegungen etwa 259 km weit nach Osten und verdient wohl am besten den Namen des „großen Balkan". Sein Abfall ist nach der Südseite zu besonders steil, besonders gegen die Tuudscha hin, welche den Südfuß begleitet, bis sie unterhalb Sliven, wo der große Balkan endet, sich plötzlich südwärts wendet und bei Adrianopel die Maritza erreicht. Auf dem Kamme des Balkan er- . heben sich einzelne Gipfel bis zu 2300 m; seine Pässe sind vereinzelt und selten unter 1700 m hoch. Einer der wichtigsten derselben ist der Schipkapaß, welcher von Kasanlik im Tundschathale aufwärts führt und im letzten russisch-türkischen Kriege so unermeßliche Opfer gefordert hat. Dieser Hauptteil des Balkan nun ist mit reichen Waldungen bedeckt, welche nordwärts nrch weit nach Bulgarien hinein reichen. Das letzterwähnte Land bildet eine zusammenhängende Hochebene, die sich bis zu Donau hin erstreckt und dieselbe mit steilen Ränder be- gleitet. In dieses Hochland graben sich die Flüsse mit tiefen vielge- wundenen Thälern ein. Außerordentlich ist der klimatische Gegensatz, welchen das Gebirge zwischen der nördlichen bulgarischen und der südlichen thracischen Landschaft hervorruft. Während nordwärts noch die Vegetation Mitteleuropas allenthalben vorherrscht, gelangt man nach Übersteigung des im Winter höchst rauhen Gebirges gegen Süden in eine subtropische Vegetation. Von allen Seite durch Gebirgsmasseu geschützt und ebenso den Sonnenstrahlen in hohem Maße ausgesetzt wie trefflich bewässert, reist der thracische Kessel gewaltige Getreidemengen und herrliche Früchte, und besonders die Gegend von Kasanlik steht in der reizenden Pracht der üppigsten Rosengärten. Oberhalb Sliven spaltet sich der Balkan in mehrere breite, aber niedrige Rücken, von welchen einer gegen Nordost auf Rasgard zu zieht, während zwei andre nach Osten hin verlaufen. Der mittelste von ihnen sührt den Namen des „kleinen Balkans" und erreicht, da ihn die beiden Quellen des Kamtschyk umfließen, nicht die Küste, wie der südliche. Da in diesen drei Rücken wenige Punkte die Höhe von 1000 m erreichen, so fehlt es hier nicht an bequemen Über- gängen. Der Balkan ist wegen seines hohen, paßlosen Kammes in seinem längsten und wichtigsten Teile naturgemäß jahrhundertelang eine mächtige Völkerscheide gewesen und erst neuerdings wieder zu einer Grenzmarke der neuentstandenen christlichen Staaten gemacht worden; ebenso leicht aber konnten Völkerscharen über die östlichen Ausläufer des Gebirges sich Bahn brechen, weshalb hier von den Türken die starke Festung Schumna errichtet wurde. Nach Guthe und Barth u. I, W. O. Richter. 2. Der unterirdische Reka-Flutz. Wer bei der Station Divazza auf dem Karst die Eisenbahn ver- läßt, geht etwa drei Viertelstunden lang durch ein ebenes Gefilde. Von
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