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1. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 186

1890 - Gotha : Behrend
186 Bilder aus Süd-Europa. werden, wo Rosinen, Melonen und Feigen aufgesetzt sind, erfreuen das Auge auf das allerangenehmste. Die Eßwaren hängen in Guirlanden über die Straße hinüber, große Paternoster von vergoldeten, mit roten Bändern geschnürten Würsten, welsche Hähne, welche alle eine rote Fahne unter dem Bürzel stecken haben. Man versicherte, daß deren dreißig- tausend verkauft worden, ohne die zu rechnen, welche die Leute im Hanse gemästet hatten. Außer diesem werden noch eine Menge Esel, mit grüner Ware, Kapaunen und jungen Lämmern beladen, durch die Stadt und über den Markt getrieben, und die Haufen Eier, welche man hier und da sieht, sind so groß, daß man sich ihrer niemals so viel beisammen gedacht hat. Was die Mehl- und Milchspeisen betrifft, welche unsere Köchinnen so mannigfaltig zu bereiten wissen, so ist für jenes Volk, das sich in der- gleichen Dingen gerne furz faßt und keine wohleingerichtete Küche hat, doppelt gesorgt. Die Maecaroni, ein zarter, stark durchgearbeiteter, gekochter, in gewisse Gestalten gepreßter Teig von feinem Mehle, find von allen Sorten überall um ein geringes zu haben. Sie werden meistens nur in Wasser abgekocht, und der geriebene Käse schmälzt und würzt zugleich die Schüssel. In abgelegeneren Straßen sind die Back- Werksverfertiger mit ihren Pfannen voll siedenden Öls, besonders an Festtagen, beschäftigt, Fische und Backwerk einem jeden nach seinem Verlangen sogleich zu bereiten. Gregovorws und Goethe. 9. Pompeji. Unter der Herrschaft der römischen Kaiser war Pompeji eine blühende Stadt. Der Vesuv galt für erloschen, und nur hin und wieder snchte ein Erdbebeu das Land heim. Der Berg war bis zu seinem Gipfel hin mit Laubwald bewachsen, ringsumher bebaut und sehr fruchtbar. Aber am 24. August des Jahres 79 uach Christi Geburt brach er plötzlich mit fürchterlicher Gewalt aus. Nach drei Tagen, als die Sonne wieder den Tag erhellte, waren die blühenden Städte Pompeji und Herknlannm, die geringere Stadt Stabiä und einige kleinere Ortschaften vom Erdboden verschwunden, versenkt in ein dunkles Grab von Steinen, Asche und Schlamm. Mehr als sechzehn Jahrhunderte lang lag Pompeji in Asche begraben und war vergessen. Im Jahre 1748 nach Christi Geburt bear- beiteten hier einige Bauern einen Weinberg und stießen dabei ans altes Gemäuer. Als sie weiter gruben, fanden sie eine Anzahl altertümlicher Gegenstände, und seitdem hat sich die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Nachgrabungen iu Pompeji und Herknlannm gerichtet und nicht mehr davon abgewendet. Die Stadt Pompeji ist bis jetzt zu einem Drittel ihrer Größe vollständig bloßgelegt. Es fand sich, daß die Stadt 21—25 Fuß tief verschüttet war. Man fand kleine Bimssteine von Erbsengröße bis zu 2 und 3 Zoll im Durchmesser auf dem Straßeu- Pflaster und auf den Fußbödeu der Zimmer. Darüber lag dann eine Aschenschicht, welche mit gewaltigen Wassermassen zusammengefallen sich
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