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1. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 334

1890 - Gotha : Behrend
Bilder aus Nord-Europa. Wuchses. Die beiden unteren Gürtel der Alpen, nämlich die Region der Buche und der Eiche und jene des Kastanienbaumes, fehlen auf dem Gebirge des Nordens. Der Korn bau geht in den Alpen im Vergleich mit den Bäumen und dem Klima nicht so hoch hinauf, als er in Skandinavien gegen Norden reicht, denn in den Alpen hört er ungefähr auf gleicher Höhe mit der Buche auf, und die Region des Nadelholzes hat in der Regel nur Viehzucht, während in Skandinavien die Buche nicht nördlicher als 59°, der Kornbau dagegen bis zum 70°, also eben so weit wie das Nadelholz geht. Das Getreide kommt hier bei einer mittleren Temperatur auf dem Gefrierpunkte noch fort; in den Alpen nicht weiter als bei einer mittleren Temperatur von 4° Wärme. Die natürliche Ursache dieser Erscheinung liegt in der größeren Sommer- wärme der nördlicheren Gegenden. Die Alpen bringen Wein und Mais hervor, welche in Skandinavien fehlen; der Graswuchs ist in den Alpen reicher und die Viehzucht daher ergiebiger. P^. 3. Ein norwegisches Gehöfte. Das Thal war östlich von schroffen, mit düster?', hohen Tannen dicht bewachsenen Bergwänden begrenzt, westlich erhoben sich die Berge allmählich, mit zerstreuten Höfen bedeckt; ein länglicher Landsee, wie ein erweiterter Fluß, nahm den Platz zwischen beiden Thalwänden ein. Zwei Kirchen, eine Kreuzkirche von Holz, braun angestrichen, und eine zweite, uralte, aufgemauerte, auf einem mit. entblättertem Laubholz be- wachsenen Hügel, lagen kaum eine Viertelmeile voneinander. Gegen Norden entdeckte man eine lange Brücke, die über den See, wo er am schmälsten war, nach der letztgenannten Kirche führte und deren zwanzig Bogen, in der Nähe keineswegs bedeutend, aus der Ferne einen im- panierenden Anblick darboten. Am meisten zeichnete sich ein großes, ansehnliches Haus mit seinen bedeutenden Nebengebäuden aus. Das große Wohnhaus lag heiter, mit glatten Planken bekleidet, hellgelb angestrichen, dicht an der schönen, großen Landstraße, die von Christiania nach Bergen durch die wildesten Gebirgsgegenden führt. Es bestand ans einem Erdgeschoß und einem Stockwerk, und die hohen Fenster prangten mit großen Scheiben, eben von der über das Gebirge heraufgehenden Sonne glühend beleuchtet. Die weißangestrichene Thür war mit hellglänzendem Meffinggrisf geziert, und ein Gitter von der- selben reiulichen Farbe schloß vor dem Hause einen kleinen, jetzt mit Schnee bedeckten Blumeugarten ein, der bis an die Landstraße reichte. Das schöne, heitere Gebäude würde selbst in einer großen Stadt eine ansehnliche Stelle eingenommen haben. Unter den bedeutenden Neben- gebänden, welche sich hinter dem Hause ausdehnten, zeichneten sich durch die äußerste Form der weitläufige Stall aus, die Brauerei, das Ge- bäude für das Gesinde und ein eigenes, durch Steine und starke Pfosten über der Erde erhabenes Gebäude, bestimmt, den Wintervorrat und das Pelzwerk gegen den Angriff der Ratten zu schützen. Alle diese Gebäude umschlossen einen großen Hof, und nach dem Landsee hin, der den
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