Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 363

1890 - Gotha : Behrend
Die Insel Island. 363 man zugeben, daß unter allen nordischen Städten hier die meiste Straßenlebendigkeit sichtbar wird. Die Dänen sitzen nicht gern zu an- haltend in ihren Häusern; spazieren gehen oder durch die Straßen flanieren, gehört auch zu ihren Neigungen. In Dänemark ist alles auf Kopenhagen zusammengedrängt; alle andern dänischen Städte sind elende Nester, wo niemand wohnen mag, der es nicht nötig hat. Daher kommt es auch, daß jeder Däne in Kopenhagen zu leben strebt, wo, wie man behauptet, der gebildete Mensch allein ausdauern kann. Bei den Dänen konnte nur ihre Hauptstadt emporkommen, die wie ein Schwammgewächs alle Kräfte aufsaugt. Von hier allein geht alle Bewegung aus, vou hier kommt alle Bildung, ohne Kopenhagen ist kein Dänemark denkbar, es kann mit allem Rechte von sich sagen: ich bin der Staat! Nach Th. Mügge u. a. von Krüger. 2. Die Insel Island. 1. Die Insel Island. — 2 Islands siedende Quellen. 1. Wie ein weißes Gewölk taucht die Insel Island aus den dunklen Wogen empor, wenn man sich ihr nähert. Erst nach und nach tritt die steile Küste deutlich aus den Fluten heraus, und die weißen Wolken verwandeln sich in Bergeshöhen, die mit ewigem Eis und Schnee be- deckt sind. Steuert das Schiff gegen den Wind, so werden dem Reisenden lange vor dem Lande Schwefelgerüche entgegengeführt, die genugsam andeuten, was für ein Land seiner wartet, himmelweit verschieden von den Inseln im indischen Ozean, die ihre Nähe durch den ausströmenden Duft der Gewürzpflanzen verraten. Island ist durch und durch vul- konischer Natur, eine Insel, auf welcher das Feuer der Unterwelt mit dem Eise des Poles im Kampfe liegt, wo siedend heiße Quellen unter ewigem Schnee hervorspringen, eine vernichtende Hitze und eine starre Kälte mit dem Menschen um die Herrschaft riugem Während in den tief eingeschnittenen Buchten das Treibeis im Juni noch nicht auftaut, und der eisige Wind das ganze Jahr hindurch den mageren Bodeu peitscht, steigen mitten aus der Masse des Gletschereises siedende Quellen und feurige Dampfwolken empor. Auf einem kleinen Räume springen allein mehr als fünfzig solcher Quellen. Bald fließen ihre Wasser aus länglich-runden Becken ruhig ab, bald springen sie in Strahlen aus trichterförmigen Öffnungen empor und zerstäuben in Schaum und Dampf. Die mächtigste dieser Quellen ist der Geisir, der sein dampfendes Wasser oft über 30 m hoch springen läßt. In seinem tiefen Trichter siedet und brodelt es ohne Unterlaß; heiße Dämpfe erhitzen von unten das Wasser in dem weiten, tellerartigen Becken, das über 15 in im Durchmesser hat. Mit der zunehmenden Dampfmenge im Rohre des Trichters brodelt es mit jeder Sekunde mehr und mehr in großen Blasen auf, bis das ganze Becken sich seines
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer