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1. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 392

1890 - Gotha : Behrend
392 Bilder aus dem mittleren Europa. blättere die Geschichten von Brügge, Gent, Antwerpen, Dortrecht, Lehden n. s. w. — durch das ganze Mittelalter, und du wirst an der Küste dieser Seelande immer noch ähnliche Erscheinungen stnden. Un- gestüm und unbändig, wenn dieser friesische Mann seine Art und seine Freiheit in Gefahr glaubt, fest und still in den gewöhnlichen Zuständen des Lebens. Wie gesagt, er hat das Gefühl, — und wer wagt es ihm zu be- streiten? — daß dieses Land im eigensten Sinne sein Land ist, daß er es sich geschaffen hat. Er hat im Kampf und in der Arbeit seiner Schöpfung alles, was Verstand, Mut und Besonnenheit heißt, zusammen- nehmen müssen; Zucht, Ordnung, Klarheit des Urteils, Nüchternheit der Überlegung sind auf solche Weise sein Wesen geworden; darum haßt er alles Verschwimmende, Unbestimmte, Übertriebene in Gefühlen und Gedanken und schilt es gerne deutsche Krausköpfigkeit, deutsche Schwärmerei. In seinen Gesetzen, wie in seiner Religion ist er daher gern auf dem Wege der Klarheil geblieben. Der Genfer Kalvinismus war der einfachen, klaren Form seiner Verfassung angemessen; darum nahm er ihn an, als übereinstimmend mit dem Demokratischen seines Charakters. Der strenge, trockene holländische Kalvinismus steht offen- bar in einer gewissen Ähnlichkeit mit dem englischen Protestantismus, nur daß die englische Hofkirche das monarchische, ritterliche Element des Glanzes und der Pracht, gleichsam eine Darstelluug der äußerlichen Herrschaft der Kirche, die dort besteht, beibehalten hat. Denn in dem ganzen englischen Volke, wie demokratisch wunderlich sich auch der ein- zelne geberden „mag, herrscht doch ein adeliger, aristokratischer Sinn vor. Es ist diese Ähnlichkeit und dieser Unterschied gleichsam das unter- scheidende Bild der beiden Völker. Beide haben den Sinn und das Streben des Klaren, Festen und Bestimmten im Leben und in der Verfassung; beide fragen bei allem, auch bei dem Höchsten: was nützt es? wie steht und besteht es auf der Erde? Sie fliegen mit dem Deutschen nicht gern so hoch, daß ihnen der Boden unter den Füßen schwindet. Sie siud auch im religiösen Leben mehr auf ein Feststehen- des, auf die Orthodoxie hingewiesen. Darum kommt der Holländer als ein mehr trockener und klarer Mensch auch mehr mit dem Eng- länder überein als mit dem Deutschen. E. M. Arndt. Ii. Die Schweiz. 1. Die Alpen. 1. Der Charakter der Alpen. — 2. Einteilung der Alpen. — 3. Der St. Gotthard als Knotenpunkt der Alpen. — 4. Die Alpen als Völkerscheiden. 1. Das große Gebirgssystem, welches gleichsam die Wirbelsäule Europas bildet und dessen Verzweigungen, wie die Glieder eines Körpens, die Umrisse des Kontinents selbst bestimmen, bietet durch die Mannigfaltig- keit seiner Formen und die Kreuzung seiner Ketten/ durch seine zahl-
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