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1. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 464

1890 - Gotha : Behrend
464 Bilder aus dem mittleren Europa. oft aber sind solche Zäune gar nicht ausführbar. Bei nassem oder neblichtem Wetter darf dann das Vieh gar nicht auf solche abschüssige Triften gelassen werden. Es ist die Sache der Sennerin, das Wetter und die Örtlichkeit richtig zu beurteilen. Ebenso liegen die Teile einer und derselben Alp oft sehr zerstückelt, und es muß jeder Teil zur rechten Zeit und auf die rechte Weise benützt werden. Da ist es wiederum der Sennerin Sache, zu bestimmen, wann dieses oder jenes Alpenstück be- fahren wergen müsse, oder ob es besser sei, das Gras abmähen oder oom Vieh abweiden zu lassen. Wenn nämlich das Wetter das Austreiben des Viehes verbietet, so haben die Sennerinnen Futter in ihrer Hütte nötig, das in der Nähe oft nicht hinreichend gefunden wird. Auch brauchen sie Futter für das unruhige Vieh, damit es während des Melkens stille stehe. Viele Sennerinnen singen auch bei diesem Geschäft, und sie haben ihr Vieh so eingewöhnt, daß es bei diesem Gesänge besonders ruhig bleibt. Doch hilft eiu wenig Futter in der Regel besser. Sie nennen dieses Futter das „G'löck", wahrscheinlich von „locken". Dieses Gras nun wird auf einigen Grasplätzen geholt, wohin die Tiere nicht zu kommen vermöchten; aber es trägt sich zuweilen zu, daß die armen Mädchen dabei ihr Leben verlieren. Die Sennerin ist wegen des Schadens, der ihrem Vieh znstößt, verantwortlich, indem alles ihrer Fahrlässigkeit zugeschrieben wird. Daher darf auch eine Sennerin, der im Sommer ein Tier, wäre es auch nur ein täppisches Kälbchen oder ein wilder Ochse, vom Felsen stürzte, keine feierliche Abfahrt in geschmücktem Zuge von ihrer Alpe halten. Sie darf sich weder selbst mit Blumen schmücken, noch ihr Vieh, dem sie statt der Kränze die Stallkette um die Hörner windet. Auch nur die fleißige, pflichtgetreue Sennerin, die nicht in müßigem Zwiegespräch die Zeit verbrachte, darf darauf hoffen, daß man aus dem Thal ihr mit Musik entgegenkommen werde. Nach Duller, Sartori, Umlauft und Kohl. 5. Die Donau von Passau bis Wien. Jenseit Regensburg fließt die Donau in beträchtlicher Breite und mit vielen Krümmungen dahin. Das rechte Ufer ist niedrig und mit Schilfe bewachsen und grenzt an die weite fruchtbare Ebene an, welche die „Kornkammer Bayerns" heißt. Links zeigen sich schöne gefällige Bergzüge, die Ausläufer des Bayrischen Waldes, die allmählich näher an den Strom herantreten. Man kommt an Straubing und Deggeu- darf vorüber und sieht den Einfluß der Isar in die Donau. Noch ist Vilshosen uicht erreicht, da machen sich auch auf dem rechten Ufer Bergzüge bemerklich. Höhen von sanfter Abdachung kränzen nun beide Stromufer. Auf der Weiterfahrt erfreuen einfach liebliche Landschafts- bilder das Auge. Laub- und Nadelwald bekleidet die Höhen, ans dem Verstecke des Waldes aber lugen vereinzelte hölzerne Häuser mit bunt- gemalten Altanen und überhängenden Dächern — ein hübsches Vor- spiel der Alpendörfer — heraus. Da erscheint nach einer Wendung
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