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1. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 501

1890 - Gotha : Behrend
Aus dem Leben der Zigeuner in Siebenbürgen. 501 breite Felsbank Prigrada herstellen. Die Fahrstraße hält sich nord- wärts von der Prigrada und benutzt denjenigen Stromlauf, welcher an einer Stelle nur 113 m breit ist; sie ist selbst bei gutem Wasser- stände gefährlich, trotzdem die Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft und die kaiserliche Regierung durch Felsensprengungen eine Regulierung des Flußbettes angestrebt haben. I. W. O. Richter. 15. Aus dem Leben der Zigeuner in Siebenbürgen. Im Lande der Sachsen wie der Ungarn sind die einmal ansässigen Zigeuner stets ans Ende der Ortschaft verwiesen. Nachdem die rein- lichen, schön geweißten Häuser der wohlhabenden sächsischen Bauern sich am Ende der Dorfgasse allmählich verloren haben, beginnen die in seltsamster Weise gebauten Zigeunerhütten, die aus allem möglichen Material zusammengesetzt sind. Nach einer fest bestimmten Ordnung und Regel zu bauen, ist dem Zigeuner einmal unmöglich. Eine Hütte steht mit der Vorderseite nach der Landstraße, daneben eine mit der Thür nach der Bergseite, die Nachbarhütte wieder auf andere Art. Wenn die Annahme richtig ist, daß man von der Bauart auf die Bildung und den Geist des Volkes schließen kann, so sieht es um das Zigeunervolk schlecht genug aus. Wo sich die Zigeuner in der Nähe größerer Städte, wie bei Hermannstadt, Klausenburg, Kronstadt oder Bistritz, ansiedelten, da wirkte das Beispiel der Kultur veredelnd auf sie. Dort sieht man nur selten noch Hütten wie die eben beschriebenen, von Weidenruten ge- flochten, mit Maisstengeln oder Rasen gedeckt und mit zähem Thon zugeschmiert. Namentlich bei Kronstadt bildet die Ziganie eine Vor- stadt, wo sich schon hier und da recht nette Häuschen erheben, die auch einen ganz ordnungsmäßigen Schornstein haben, während bei den Hüttenbewohnern ein solcher Luxus nicht angebracht wird, sondern der dicke Rauch sich nach Belieben einen Ausgang suchen mag, wo er will. Diese Häuschen haben auch stets Glasfenster, wenngleich letztere oft so klein sind, daß man den Kopf nicht durchstecken kann. Aber wozu auch große Fenster? Die machen nur kalte Zimmer; und wenn der Haus- eigeutümer Lust hat, Luft zu schöpfen, sich behaglich zu sonnen^ oder einmal die Vorübergehenden zu betrachten, so lagert er sich aus die Hausthürschwelle oder unter die Dachtraufe. Auch das Äußere der Häuser ist nicht vernachlässigt, sondern giebt oft ein sprechendes Zeugnis für den Farbensinn und Geschmack des Besitzers. Den frommen Sinn mancher Bewohner verkündet ein großes, blechernes Doppelkrenz, welches von dem Dachfirste erglänzt. Aber wenn die Häuschen int allgemeinen in Form und Bauart etwas Gleichmäßiges haben, in Bezug auf die Stellung behielten sich doch die Eigentümer volle Freiheit vor, so daß auch nicht zwei Häuser in der gleichen Richtung stehen. Da auch die Bodenfläche gerade hier zwischen Thal und Hügel sehr wechselt, so er- scheint die Unordnung um so größer, weil ein Häuschen hoch, das andere tief steht. An geeigneter Stelle kann man hier und da mit Georg-Eckert-! nsiltut (Gr internationale Schulbuch --schling
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