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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 19

1890 - Gotha : Behrend
Allgemeine Übersicht. 19 5. In Schulbildung, in gelehrter und Kunstbildung geht die deutsche Nation allen übrigen Völkern voran — mit alleiniger Aus- nahme der englischen Nation, die zwar im allgemeinen Schulunterricht der deutschen weit nachsteht, aber sie in praktischer Durchbildung und Einführung des Wissens ins Leben ebenso weit übertrifft. Deutschland zeichnet sich dagegen dadurch aus, daß geistige Bildung Eigentum der ganzen Nation ist, nicht bloß Monopol einzelner Stünde. Hiebei hat die Zeitteilung Deutschlands günstig gewirkt, indem dadurch in allen seinen Gauen kleine und größere Brennpunkte entstanden, von denen aus die Kultur strahlenförmig weiter verpflanzt wurde. Zu dem Ruhme Deutschlands gehört daher, daß es von srühen Zeiten an eine große Reihe ausgezeichneter Männer aus allen seinen Stämmen hervorgebracht hat, — die nun die Neuzeit durch Denkmäler und Feste verherrlicht, — wie wohl keine andere Nation. — Auch ist es die deutsche Nation, welcher die beiden weltumgestaltenden Erfin- düngen gegeben worden sind: die Buchdruckerkunst und der elektrische Telegraph (Göttingen). Volksschulen zählt man gegen 60 000. Besonders aber glänzt Deutschland durch die Menge seiner höheren Schulen, denn es hat ca. 270 Realschulen, 385 Gymnasien, 180 Real- und Progymnasien und 20 Universitäten (diese mit ca. 1600 Professoren und 25 000 Stu- denten), nämlich Berlin, Königsberg, Breslau, Halle, Greifswald, Kiel, Göttingen, Marburg, Bonn; München, Erlangen, Würzburg; Leipzig; Tübingen; Heidelberg, Freiburg; Gießen; Rostock; Jena; Straßburg, wozu noch die (katholische) Akademie in Münster kommt. Daneben 10 technische Hochschulen: Berlin, Charlottenburg, München. Dresden, Stuttgart, Hannover, Karlsruhe, Aachen, Darmstadt, Braunschweig. Akademieen der bildenden Künste in Berlin, Dresden, München, Düsseldorf und Leipzig. Eine große Zahl technischer Schulen aller Art, Gewerbeschulen, Handelsschulen ?c. Dann die Menge der gelehrten Gesellschaften und Akademieen, der gelehrten und Kunstsammlungen, der Bibliotheken (in 150 Städten), das Heer der Schriftsteller, die Masse der Buch- und Kunsthandlnugeu in ganz Deutschland, die jährliche Flut von neueu Schriften (15000 im Jahr 1881) und von Zeituugeu und Zeitschriften (4600 im Jahr 1882). Das Lesen ist nun eine wahre Macht geworden, zum Teile auch eine Krankheit. Die materielle oder leibliche Grundlage für die Existenz des deutschen Volkes ist der Ackerbau, die Arbeit des Landvolks, das zum größten Teile seinen eigenen freien, wenn auch kleinen Grundbesitz hat. Früher bei den Vornehmen verachtet, ist der Ackerbau neuerer Zeit, vou Nordamerika und von England aus, als solideste Erwerbsquelle beim Großbetrieb zu Ehren gekommen, und die Regierungen fördern und unterstützen nun die Landwirtschaft eifrig. Landwirtschaftliche „Zentral- behörden", landwirtschaftliche Schulen und Vereine zur Bewältigung des alten Schlendrians und zu „rationellem" Betriebe des Feldbaues mittelst 2*
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