Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 24

1890 - Gotha : Behrend
24 Bilder aus dem Deutschen Reiche. die Metall-, besonders Eisen- und Stahlfabrikation wurden aufs höchste vervollkommnet, und neuerer Zeit die Baumwoll-Spinnerei und -Weberei, sowie die Färberei und die Zuckerfabrikation (383 Fabriken) in groß- artigem Maßstabe eingeführt. — Die Hauptfabrikländer Deutschlands sind vorzugsweise Gebirgsländer, wo Wasserkräfte und Waldungen oder Steinkohlen reichlich vorhanden sind und die Bewohner sonst wenig Erwerb haben, weshalb aber jede größere Gewerbestockung furchtbare Nöten nach sich zieht. Zentralpunkte deutscher Gewerbsthätigkeit sind Sachsen, dann Schlesien, Rheinpreußen, das bayrische Franken, der Schwarzwald. Eine nicht geringe Menge deutscher Fabrikate kommt durch den Handel in das Ausland. Deutschland, früher fast nur durch das Militär und die Höfe der vielen Residenzen belebt, auf wenigen Landstraßen von schwerfälligen Frachtwagen mühsam durchzogen, ist nun infolge des Aufschwungs der Zeit beinahe in allen seinen Gauen mittelst Eisenbahnen und Fluß- dampfern von einem ungemein bewegten Handelsleben erfüllt. Und besonders die Zentralpunkte des Verkehrs sind gegen vormals wie eine andere Welt geworden. Die Hanpthandelsstädte im Binnenlande sind von alters her: Frankfurt, Leipzig, Augsburg, jetzt steht Berlin in erster Reihe, und Köln, Magdeburg, Frankfurt a. d. Oder, Breslau, Nürnberg, Stuttgart, Mannheim, Mainz, Kassel ?c. sind bedeutende Handelsplätze geworden. Für den Seehandel ist Hamburg die erste Welthandels- stadt des ganzen Festlandes. Neben ihm und Bremen ist Stettin, gleichsam der Seehafen Berlins, von Bedeutung; dann Kiel, Lübeck, Danzig, Königsberg, Altona, Wismar, Rostock, Stralsund. Die deutsche Handelsflotte zählte 1882 etwa 4500 Segel- und Dampfschiffe (wovon 1820 auf die Ostsee, 2680 auf die Nordsee kommen) mit mehr als 1 Mill. Tonnen Gehalt (ä 20 Ztr.), und ungefähr 40000 Seeleuten Bemannung; und in sämtlichen Seehäfen Deutschlands liefen im Jahr 1880 etwa 55 000 Schiffe mit mehr als 7^ Mill. Tonnen Gehalt ein und ebensoviel aus. Zur Ausfuhr bringt der deutsche Handel: Getreide, Holz und Holzwaren, Vieh, besonders Mastvieh und Pferde, Häute, Horn und Knochen, Borsten; Linnen-, Wollen- und Baumwoll-Waren, Glas- und Thonwaren, Leder, Maschinen, Eisen- und Stahlwaren; Steinkohlen, Blei, Zink und andere Metalle, auch Steiue, Gyps, Kalk, Lithographiesteine, Vitriol, Salz; Drognen, Wachs und Honig, Spiritus, Bier und Wein, Zucker, Getreide, Tabak, Lumpen. — Dagegen läßt sich Deutschland einführen: Kaffee, Thee und Kakao, Reis, Vanille und andere Kolonialwaren (aus den warmen Ländern), Spezereien und Droguen, Südfrüchte und Olivenöl, Tabak, fremde Weine und Liqueure, feine Hölzer und Färbestoffe; rohe Baumwolle und Seide, aber auch noch Baumwollengarn und baumwollene und seidene Zeuge; Fische, Käse, Häute und Pelzwerk, Theer und Thran, Leder, Mode- und Luxuswaren, Maschinen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer