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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 111

1890 - Gotha : Behrend
Der Taunus. 111 bei Lorch und hat ein enges Thal mit steil ansteigenden Bergwänden, an denen hier und da die Trümmer einer Raubburg Haugen. — Während der Taunus nach Süden und Westen steil abfällt, verläuft er sich gegen Norden, auf der der Lahn zugewendeten Seite, nach einer kurzen, steilen Neigung in allmählich sich senkende Bergrücken, welche durch die Seiten- thäler der Lahn von einander getrennt sind. Bon Osten nach Westen gezählt, sind dies die Thäler der Weil, Ems, Aar, das Wörsbach- und Mühlbachthal. Im allgemeinen ist der obere Teil der genannten Thäler flach ausgebreitet, in dem mittleren Laufe siuden sich stellenweise Ver- engungen mit steilen Gehängen, während sie weiter unten sich wieder flacher ausdehnen; dagegen münden sie, mit Ausnahme des Aar- und Emsthales, zwischen hohen, schroffen Abfällen schluchtenartig in das Lahnthal und bilden so eine Strecke von höchstens einer Stunde wilde Thalpartieen. 2. Der Friede mit Frankreich war geschlossen. Nach einem Siegeszug sonder gleichen kehrten die deutschen Heere in die Heimat zurück. Freudiger Dank bewegte alle Herzen, denn was kurze Zeit vorher noch unmöglich geschienen, die Einigung aller deutscheu Stämme und die Wiederauf- richtung des deutschen Reiches — mit Gottes Hilfe war es erreicht. Da wurde — anfangs vereinzelt, später allgemein — der Wunsch rege, daß die gewaltigen Ereignisse der Jahre 1870 und 71 durch ein groß- artiges Denkmal der Mit- und Nachwelt unverlierbar vor die Seele gestellt werden möchten. Als Ort, wo das Denkmal sich erheben solle, bezeichnete man den Niederwald, welchen Namen der südwestliche Vor- sprung des Taunusgebirges gegenüber der Stadt Bingen führt. Be- geisterte Männer nahmen die Sache in die Hand, und so reifte der Gedanke zur That. An freiwilligen Beiträgen kamen in kurzer Zeit 700 000 Mk. zusammen; den Rest von 500 000 Mark verwilligte das Reich. Nun galt es, für das Denkmal die rechte Form zu siuden. Ver- schiedene deutsche Künstler rangen um die Palme. Der erste Preis sie! dem Bildhauer Johannes Schilling in Dresden zu, der sich die Aufgabe gestellt hatte, die Wacht am Rhein, das Lied, unter dessen Klängen die deutschen Heere zur Verteidigung des Vaterlandes ausgezogen, in Erz und Stein verkörpert darzustellen. Schon am 16. September 1877 war die Sache so weit gediehen, daß Kaiser Wilhelm I., des deutschen Reiches Baumeister, den Grundstein des Denkmals weihen konnte mit den Worten: „Den Gefallenen zum Gedächtnis, den Lebenden zur Anerkennung, den künftigen Geschlechtern zur Nacheiferung!" Langsam, aber stetig schritt die Arbeit fort. Volle vier Jahre nahm der Guß der einzelnen Teile des Denkmals in Anspruch. Waren doch zur Herstellung der 10,5 m hohen Hauptfigur nicht weniger als 700 Zentner Erz erforderlich. Und welche Mühe verursachte uicht der Transport der schweren Gußstücke an Ort und Stelle! Doch ohne Unfall reifte das nationale Werk seiner Vollendung entgegen, und am 28. September 1883 konnte in Gegenwart des Kaisers, der deutschen Fürsten, der Vertreter des Volkes und des Heeres, sowie unzähliger j
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