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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 196

1890 - Gotha : Behrend
196 Bilder aus den süddeutschen Landschaften. !ich blond; die Oberkleiber sind hellblau, die Uulerkleider weiß, Säume und Verzierungen daran sind reich vergoldet, und ein ganz vergoldeter Bärenpelz dient ihnen als Überwurf. Den ganzen Saal umzieht in einer Länge von 91 m ein kost- barer Fries. Er stellt Deutschlands Urgeschichte nach Entwürfen des Professors Martin Wagner in erhabener Arbeit dar. Folgende sind die Hauptmomente: Znerst erblickt man die Wanderung des deutschen Stammes von dessen Ursitzen am kaukasischen Gebirge her in die Länder des Niedergangs. In der zweiten Abteilung ist das Leben und Treiben der alten Deutschen dargestellt; da sieht man den Sänger, dessen Heldenliedern Männer und Frauen lauschen, die opfernden Priester und die weissagenden Seherinnen, die Fertigung der Waffen und Schilde und den bei unseren kriegerischen Urvätern so beliebten Schwerttanz. In der dritten Abteilung erblicken wir die Darstellung einer deutschen Volksversammlung, wo der Stamm Gesetze berät und sich den Herzog erwählt, sowie ferner den Handel mit fremden Kauf- leuten, welche Bernstein eintauschen. Die vierte Abteilung stellt deu Zug der Deutschen über die Alpen, den Sieg des Bojorix und die Niederlage der Römer bei Noreja dar; die fünfte deu Kampf am Rhein zwischen den Deutscheu unter dem Bataver Claudius Civilis und den Römern; die sechste den Kampf der Deutschen mit deu Römern in Thracien vor den Mauern der Stadt Hadrianopolis; die siebente die Unterwerfung und Huldigung Roms vor dem siegreichen Gotenkönig Alarich; die achte Abteilung endlich zeigt die Bekehrung der Deutschen zum Christentum durch Bouisacius, wie er die ver- ehrte Donnereiche sällt, die Lehre des Heils verkündigt und die Be- kehrten tauft. 2. Noch ehe die Walhalla vollendet von dem Berge herabschaute, war bereits der Gedanke zu einem zweiten Ehrentempel der Deutschen in der Seele des hochsinnigen Königs gereift. Er hatte den Plan gefaßt, das Gedächtnis an die große nationale That der Befreiungskriege, durch welche das deutsche Volk nach einer langen Zeit der Schwäche und Zerrissenheit sich zum ersten male wieder als ein Volk kundgegeben, durch einen prächtigen Bau zu würdigen. Als den geeigneten Platz für die Errichtung desselben ersah der König den Michaelsberg bei Kehlheim, einige Meilen westlich von Regensburg. Dort erhebt sich nun der Wunderbau der Befreiungshalle, fremden Gelüsten zur Warnung, deutschen Herzen zur Mahnung, das nur im festen, ehrlichen Bruder- verein die Stärke der Deutscheu beruht. Eine schöne Kunststraße führt in langen Bogenlinien zu der Hochfläche hinauf, welche deu Bau trügt. Die Befreiungshalle erscheint als ein Rundbau mit Kuppelkrönung, 58 in hoch, 65 in im Durchmesser, und wird durch einen dreistufigen Unterbau von 7,7 m Höhe getragen. Zu der Hauptterrasse des Unterbaues führen breite Freitreppen. An der Außenseite erheben sich ans mächtigen Strebepfeilern achtzehn germanische Jungfrauen in weiten, faltenreichen Gewänderm mit Tafeln,
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