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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 248

1890 - Gotha : Behrend
248 Bilder aus den mitteldeutschen Gebirgslandschaften. keller erhaltenen Faustbilder aus dem 16. Jahrhundert stellen dar, was- folgende Verse erzählen: Doktor Faust zu dieser Frist aus Auerbachs Keller geritten ist auf einem Faß mit Wein geschwind, welches gesehn viel Menschenkind; solches durch subtile Kraft gethan und des Teufels Lohn empfing daran. Von besonderem, architektonischem Interesse ist auch das „Fürsten- Haus" in der Ecke der Universitätsstraße, ein altertümliches Gebäude, 1575 vollendet, mit einem Türmchen und zwei turmähnlichen Erkern, das in früheren Zeiten gewöhnlich fremden Fürsten zur Wohnung diente und heute in seinem Erdgeschoß den Verkaufsplatz des be- rühmten, in Meißen verfertigten Porzellans bildet. Im Vergleich mit den genannten Gebäuden sind die Kirchen Leipzigs von geringerer Be- deutung; auch von feinen alten Festungswerken ist in der Südwestecke der inneren Stadt nur die ehemalige Citadelle, die Pleißenburg, erhalten, größtenteils im 16. Jahrhundert errichtet und mit vielen neueren An- bauten versehen. Die ältere Burg, die im Jahre 1546 zerschossen ward, war dnrch die Disputation berühmt, die hier im Jahre 1519 zwischen Dr. Luther und Dr. Eck stattfand. Wie die grimmafche die lebhafteste, so ist der Brühl die längste,, breiteste und volkreichste Straße der Stadt; er hat seinen Namen von den uuzngänglichen Sümpfen, die, aus den Gewässern der Parthe ge- bildet, einst bis in die Stadt hineinreichten und ihr im Norden zur Schutzwehr dienten. Heute haben am Brühl zahlreiche große Handlungs- firmen ihre Kontore, und zur Meßzeit bildet er das Hauptjudenquartier. Während die innere Stadt noch manche altertümliche, mit Erkern und Ziergiebeln versehene Gebäude enthält, ist an der Promenade, den Plätzen um die Altstadt und in den Vorstädten der moderne Baustil größtenteils in schönen und teilweise prachtvollen Schöpfungen der Architektur vertreten. An der Südseite dehnt sich, die Anlagen unter- brechend, der weite Augustusplatz aus, in den die grimmasche Straße mündet. Von öffentlichen Monumentalbauten und palastähn- lichen Privathäusern eingerahmt, bietet er eine prächtige Umschau, die namentlich des Abends, wenn von allen Seiten die Gasflammen leuchten, einen feenhaften Eindruck macht. Hier liegt das im Jahr 1867 vollendete, im Renaissancestil ausgeführte Neue Theater, einer der herrlichsten Kunsttempel Deutschlands, der seine malerisch wirkende Rückseite mit ihrer im Halbrund vorspringenden Terrasse, deren Fuß der Schwanenteich bespült, dem schönsten Teile der Promenade zukehrt. Gegenüber zieht der prächtige Bau des städtischen Museums mit seiner trefflichen Sammlung von neueren Gemälden, Kupferstichen und Skulp- turen die Aufmerksamkeit auf sich; weiterhin erhebt sich das imposante Gebäude der ersten Bürgerschule, das nach Schinkels Entwürfen ge- baute und mit Giebelreliefs von Rietschel gezierte Angusteum, mit den anliegenden Gebäuden der Sitz der Universität, und quer gegenüber
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