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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 296

1890 - Gotha : Behrend
29 6 Bilder aus dem norddeutschen Gebirgslande. wurden zu Gefangenen gemacht. Merode selbst starb an seinen im Kampfe erhaltenen Wunden. Hameln mußte kapitulieren. Vom Süutelturm führt eine kurze Wanderung in erquickendem Waldesschatten immer auf der Greuze zwischen Hannover und Hessen nach dem vielbesuchten Hohenstein, der durch tiefe, senkrechte Klüfte zerrissen, in steilen Wänden zu den bewaldeten Vorhöhen abfällt. Ein vorspringender mächtiger Felsen mit weiter Umschau in das Weserthal hinein wird noch heute der Altar genannt, und in der That ist es sehr wahrscheinlich, daß an diesem wilden Orte unsere Vorsahren ihre Opfer darbrachten. Eine weitere Wanderung auf dem Gebirge, berg- auf und bergab, über die dnrch tiefe Einschnitte voneinander getrennten Berge und Bergrücken führt uns in schaumburg-lippesches und west- sälisches Gebiet hinein. Sie bietet bis zur Porta des Schönen noch gar viel: den Langenfelder Wasserfall, den auf hohem Bergrücken liegenden Gasthof Paschenburg, die anmutig gelegene Arensburg, das Schwefelbad Eilsen, den schönbewaldeten Harrl mit vielen parkähnlichen Spazierwegen und dem bedeutend emporragenden Jdaturm und viele andere besnchenswerte Aussichtspunkte und lauschige Waldthäler. Auch läßt sich von hier leicht ein Abstecher nach dem mächtigen Gebirgs- rücken der Bückeberge machen, welcher von Ost nach West ohne Ein- senkung verlaufend die hannoverschen Kohlengebirge nach Norden hin abschließt, selbst noch wieder bedeutende Kohlenbergwerke, Glas- Hütten und Steinbrüche bietend. Aber wir müssen hier unsere Wanderung durch das Bergland der Weser beschließen. Mit einer Umschau von dem Turme des den einen Pfeiler der Porta bildenden Wittekindsberges, der uns noch einmal einen prächtig schönen Überblick über das zuletzt durchwanderte Gebiet, zugleich aber einen ungemessenen Blick in das nördlich sich ausdehnende Flachland eröffnet, nehmen wir von dem schönen Weserbergland Abschied. E. Görges. 2. Die Porta Westfalica. Die Porta Westfalica, wie seit etwa 200 Jahren das hohe breite Bergthor des Enggangs der Weser in die weite offene Welt der nord- deutschen Tiefebene genannt wird, ist in den Umrissen ihrer Gestaltung und in ihrer Position eine so eigentümliche Erscheinung unter den Gebirgspforten, daß sie ziemlich einzig in ihrer Art dasteht und in ganz Europa nicht völlig ihresgleichen hat. Wohl finden wir anderswo wie im Schweizer Jura sogenannte „Klüsen", Durchbrüche und Auslässe von Seen und Flüssen, aber sie sind sehr enge, oft nur schluchtartig und von kleinen, meist wilden Bergslüssen durchsetzt. Umsonst suchen wir daselbst den Durchbruch des Gebirges durch einen großen, schiff- baren Strom, umsonst eine Kluse, die so ganz bis auf den Boden durchschnitten, so breit geweitet und so glatt und schön ausgeebnet wäre, wie die Porta Westfalica. Wahrscheinlich war die Pforte anfänglich, als die Weser ihre Arbeit innerhalb des Thores begann, noch bedeutend enger und rauher
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