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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 302

1890 - Gotha : Behrend
302 Bilder aus dem norddeutschen Gebirgslande. Wurftener Land hinab ihre alten kleinen, dickmaurigen Kirchen, die ihnen in Kriegszeiten so oft als Festungen dienten, meistens aus dem soliden Material, welches die Porta lieferte, gebaut. Derselbe Sand- stein hat auch überall längs des Weserstromes dazu gedient, um die Bollwerke und Hafenbauten der Ufer zu befestigen. Auch das junge Bremerhaven hat in seinen Bassins und Kanälen ebenso wie Wilhelmshaven am Jadebusen ganze Riffe von Portasand- stein verschlungen. Viele Portablöcke segelten auch seit langen Zeiten zur Mündung der Weser hinans in fremde Länder, nach Petersburg und zur Weichfelmüuduug, wo sie zum Bau der großen Brücken ver- wendet wnrden. Es scheint fast, daß sogar der an Steinen und Felsen so reiche Rhein nicht in allen Fällen für seine Bedürfnisse sorgen konnte und die arm gescholtene Weser zu Hilfe nehmen mußte, denn die Porta hat auch die Festung Wesel, die den Rhein schützt, mit Bastionen und Redouten umgeben. Es würde eine lange Liste geben, wenn wir alle die Kathedralen, Festuugeu, Brücken und Schleusenwerke aufführen wollten, die aus deu Eiugeweiden der Porta Westfalica hervorwuchsen und gleichsam als ihre Kinder betrachtet werden könnten, mit denen sie den Norden überstreute. Schade ist es, daß niemand sich die Mühe gegeben hat, die Ge- schichte dieser merkwürdigen Steinbrüche unseres Weserthors zu er- forschen und zu schreiben. Es wäre wohl interessant genug, wenn wir bei jedem alten Bruche des Berges die Inschriften sinden könnten: „Aus dieser Höhle ging die Kathedrale von Minden" oder „der Dom von Bremen hervor", oder: „Hier klaubte mau Bremerhaven, die Festung Wesel oder Wilhelmshaven heraus." Kaum erkennt man noch hie und da bei einigen Stellen an dem Moose, welches jetzt die Wände bedeckt, daß hier ein sehr altes Gebäude wirklich entlehnt und weg- gebrochen wurde. Kohl. 3. Der Teutoburger Wald. Wenn man, dem Laufe der Weser aufwärts folgeud, durch die Porta Westfalica in das Gebiet des Wesergebirges eintritt, so wird das Auge vou einem Gebirgszuge gefeffelt, der sich in kräftigen Formen am südlichen Horizonte emporhebt. Auf einem seiner höchsten Berg- rücken bemerkt man deutlich eine Figur, die sich scharf am Himmel abzeichnet: es ist das sogenannte Hermannsdenkmal, das Wahrzeichen des Teutoburgerwaldes. Kein deutsches Gebirge ist lange so wenig bekannt und so wenig besucht worden, wie eben dieser Wald; abseits der großen Heerstraßen gelegen, übte er auf deu Touristen wenig Anziehungskraft aus, und doch steht er an eigenartiger Schönheit den anderen deutschen Gebirgen durchaus nicht nach, überragt sie sogar in seiner historischen Bedeutung, in jenem gesteigerten Interesse, womit gewaltige Ereignisse der Geschichte eine Gegend zu erklären vermögen. An den Teutoburger Wald hat die. Überlieferung die Schlacht geknüpft, die der Cheruskerfürst Arminius
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