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1890 -
Gotha
: Behrend
- Autor: Meyer, Johannes
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Bilder aus dem norddeutschen Gebirgslande.
am Fuße einer Säule stehend, hält den Hammer zur Einweihung eines
Neubaus bereit, während die deutschen Fürsten derselben beiwohnen.
Oberhalb schweben die Gestalten der Königin Luise und hervorragende
Helden der Befreiungskriege, unterhalb erblicken wir den Vater Rhein
und die Sage." (Dr. Müller.) Die sechs anderen Bilder derselben
Wand geben eine Geschichte des ersten Kaisertumes. Das zweite und
fünfte stellen die Macht desselben dar: „Heinrich Iii. führt den ge-
fangenen Papst Gregor Vi. über die Alpen" und „Friedrich I. als Sieger-
in der Schlacht bei Jkonium". Das erste Bild briugt „Heinrichs Ii.
Kaiserkrönung durch Papst Beuedikt Viii.". „Heinrich Iv. als Büßer
zu Kanossa" zeigt die Bedrängnis der Kaisermacht durch das Papsttum,
und „Friedrichs I. Demütigung vor Heinrich dem Löwen" die Kaiser-
macht in höchster Not dem Vasallentum gegenüber. Das sechste Bild
„Friedrichs Ii. Hofhaltuug zu Palermo" stellt die Entfremdung vom
Vaterlande durch die verlockende Herrschaft in Italien dar.
Die Nebenbilder dieser 7 Hauptgemälde sind Darstellungen aus
der Geschichte des Kaiserhauses: 1) Heinrich Ii. erbaut die Villa Goslar.
2) Heinrich Iii. erbaut das Kaiserhaus. 3) Geburt Heinrichs Iv.
4) Heinrich V. wird vom Blitz getroffen. 5) Konrad Iii. spricht
Heinrich dem Stolzen Sachsen und Bayern ab. 6) Friedrich I. spricht
Heinrich dem Löwen beide wieder zu. 7) Friedrich Ii. versöhnt sich
mit dem Pfalzgrafen Heinrich dem Langen, dem Sohne Heinrichs des
Löwen. 8) Kaiser Wilhelm stellt das Kaiserhaus wieder her.
Die Predellen unter den größeren Bildern stellen dar: Heiu-
rich Ii. wird zum König von Italien gewählt, er straft die Verderbnis
der Klöster; Heinrich Iii. folgt der Leiche seines Vaters, er setzt drei
gleichzeitige Päpste ab; Heinrich Vi. wird geraubt, die Erzbischöfe vou
Mainz, Köln und Trier entreißen ihm den Ornat; Arnold von Breseia
wird verbrannt; Barbarossa hält dem Papst Hadrian Iv. den Steig-
bügel, er umarmt seinen Sohn nach der Schlacht bei Jkonium, er
ertrinkt im Kalykadnos; Heinrichs Vi. Schreckensherrschaft in Sizilien
und Konradins Hinrichtung.
Die Gemälde der Südwand (linken Seitenwand), drei größere
und drei Predelle bilden den Prolog, die der Nordwand (rechten
Seitenwand) deu Epilog zum Schmuck der Hauptwand. Jene sind:
Karls des Großen Kaiserkrönnng, sein Sieg über die Sachsen und
Wittekinds Taufe, diese: Luther auf dem Reichstage in Worms, Abend-
mahlsfeier der schmalkaldischen Bundesfürsten und Karl V. im Kloster.
Die Predelle reden von der Bedentuug des Kaisers dem Auslände
gegenüber, für die Kirche und für die Hebuug der Kultur.
Die kleinen Flächen der Ostwand (Fensterwand) sind Dar-
stellungen aus Märchen und Sage gewidmet. „Das deutsche Reich
und fein Kaiser erscheinen verkörpert im Dornröschen und in Barbarossa.
Märchen und Sage bilden nach der Idee des Künstlers die Brücke,
durch welche das Mittelalter mit der Neuzeit verbunden wird."
„Die Nenzeit ist repräsentiert dnrch das große Mittelbild an der
Westwand. Dieses Gemälde bildet als Auferstehungsmoment des