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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 394

1890 - Gotha : Behrend
394 Bilder aus der norddeutschen Tiefebene. Menschen, der seine Absicht nicht verhehlt: „Hei geit np Holfchen" (er- geht ans Holzschuhen), d. h man errät seine Gedanken und Pläne von ferne. Wenn auch in einigen Familien, namentlich in einsamen Gehöften, man sich das nötige Schuhwerk selbst zurecht klopft und bohrt, so er- fordert es doch seinen eigenen Mann, um allen Anforderungen, deren diese Kuust fähig ist, genügen zu können. Man findet daher auch in den meisten niedersächsischen Dörfern kleine Leute angesiedelt, die aus besagter Kunst ein besonderes Gewerbe machen und nebenbei ihr Gürtchen und Feld bestellen — die sogen. Holzschuhmacher. Man erkennt ihre kleinen Werkstätten und Wohnungen bald an den Birken-, Erlen- und Pappelklötzen, die sie umstehen, und aus deuen die Holz- schuhe verfertigt werden. Die Holzschuhmacher haben allerlei sehr sonderbar gestaltete Instrumente, die mit denen des Tischlers und Drechslers die meiste Ähnlichkeit haben. Wie diese gebrauchen sie das Beil, die Säge und den Hammer. Aber die Aushöhlung des Schuhes, die vornehmste Aufgabe des Holzfchnfters. ist eine Arbeit so eigentüm- licher Art, daß sie auch ganz eigentümliche Werkzeuge nötig macht, die zum Teil sehr wunderlich aussehen. Das wichtigste darunter ist der sogenannte „Holschen-Bohrer", mit dem der zum Schuh bestimmte Klotz zunächst sowohl in der Richtung des Hackens als nach den Borderfüßen zu angebohrt wird, um vor allen Dingen das Grobe auszuräumen und ein wenig Platz zu schaffen für die feinere Ausarbeitung. Danach kommt das sogenannte „Holschen- Isen", ein Messer, nm die Hackenhöhlung auszuarbeiten, und dann das sogenannte „Holschen-Messer", das sehr wunderlich gestaltet ist und dazu dieut, die Haupthöhlung für den Borderfuß zuftaude zu bringen. Sach, Hartmann und Kohl. 3. Die Moore Norddeutschlands. 1. Entstehung und Verarbeitung des Moores. — 2. Das Teufelsmoor. 1. Im Gegensatz zu den über Sümpfen gebildeten Grünlandsmooren des östlichen Deutschlands (Oderbruch, Warthebruch, Luch, sowie nach Jahren auch dem Steinhnder Meere) sind die Moore Westdeutschlands aus der hohen Geest entstanden und heißen deshalb Hochmoore. Über die Entstehung derselben sind srüher nicht selten die abenteuerlichsten Be- hauptuugen aufgestellt; bald ward das Moor für eine besondere, mit Schwefel und Erdöl durchsetzte mineralische Substanz gehalten, bald sollte es aus nördlichen Gegenden auf Erdschollen Hergetrieben oder bei großen Fluten angeschwemmt sein, oder man sah darin eine Strafe Gottes und glaubte, das Moor sei von Uranfang an vorhanden ge- Wesen. Wir wissen heutzutage, daß das Moor ein vegetabilisches Ge- bilde ist, in welchem die Pflanzen meistens vermodert, teils aber noch deutlich zu erkennen sind. Auf alle Fälle hat die Moorbildung still-
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