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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 400

1890 - Gotha : Behrend
400 Bilder aus der norddeutschen Tiefebene. der Kolonie Dannenberg im Moore gefundener Einbanm, ein aus einem ausgehöhlten Eichenstamm hergestelltes Boot von etwa 4 in Länge und 3/4 m Breite, welcher jetzt im Göttinger Universitäts-Mnseum auf- bewahrt wird, ist wohl ein Beweis für diese Behauptung. Ebbe und Flut wie Stürme wühlten den Grund auf und brachten Unebenheiten im Boden hervor, so daß der Sand an einzelnen Stellen die Oberfläche erreichte. Die am Südrande aufgewehte Dünenkette fchlvß allmählich den Busen, und es begann die Moorbildung. In dem nunmehr ab- geschlossenen See siedelten sich Algen und Moose an, denen bald höhere Pflanzen folgten. Dennoch ist später die Moorbildung nicht gleichmäßig vor sich gegangen. Während in dem größeren Teile sich ein Hochmoor ausbildete, entwickelte sich in dem westlichen Teile, an dem Hamme- Laufe, ein Wiesenmoor Durch diese Verschiedenheiten in der Bildung des Moores ist auch die Höhe desselben eine verschiedene. An einzelnen Stellen tritt noch der Sanduntergrund zu tage. Hier war in späterer Zeit die beste Ortlichkeit für Ansiedelungen gegeben, und bei allen Orten, die mit „berg" enden, wie Seebergen, Dannenberg, Grasberg, Heidberg, darf man annehmen, daß hier eine Erhebung des Sandes aus dem Moore hervortrat. Fast iu der Mitte des Moores erhebt sich der 1 km lange Weyerberg, dessen Höhe barometrisch auf 52 m be- stimmt ist. Hier muß, da Thoulager au seinem Ostfnße erschlossen sind, schon eine ältere Bildung zutage treten. Das Vorkommen dieser Höhe in dem öden Moore hat natürlich die Phantasie der Umwohner in lebhafte Erreguug gebracht. Entweder der Teufel oder ein Riese hat hier einen Sandsack aus Versehen oder auf Bestellung fallen lassen. Der Weyerberg ist von dem ganzen Moore aus sichtbar und bildet die Warte und Marke des Landes; ja die jetzigen Bewohner des Bezirkes bezeichnen sich in der Fremde als vom Weyerberge stammend. Der östliche Teil führt den Namen Schmidtberg, der westliche heißt Gartenberg. Nach Norden springen zwei Rücken vor, auf dem größeren niederen ist Kirche und Schule von Worpswede ge- baut, auf dem höheren, westlichen ist „Dem thätigen Förderer dieser Moorcotonieu, dem Königliche Moor-Commissario Jürgen Christian Findorf, geb. d. Xxii. Febr. Mdccxx gest. d.' Xxxi, Juli Mdcclxxxxii, von deffen Freunden und Verehrern" 1702 ein Denkstein gesetzt wordeu. Die verschiedene Höhenlage des Untergrundes bringt es mit sich, daß das Moor auch eine verschiedene Mächtigkeit hat. Soweit es erschlossen ist, gilt als größte bis jetzt gemessene Tiefe 8,4 m, welche im Gnarrenburger Moor erbohrt ist. Da, wo das Hochmoor sich voll- ständig hat entwickeln können, unterscheidet man drei Schichten. Oben steht der weiße oder gelbe Moostorf, welcher von geringerem Gewicht, leicht brennbar ist und wenig Hitze entwickelt. Er besteht meistens ans Torfmoosen. Darunter folgt der braune oder, wie die Moorbewohner sagen, der schwarze Torf; er brennt schwerer, aber mit größerer Hitze. Die unterste Lage bildet der schwarzbraune oder „blaue oder geile" Torf, eine klebrige, fettige Masse, welche an der Luft schwer trocknet,
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