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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 411

1890 - Gotha : Behrend
Heidelandschaft. 411 an den alten Fundorten Edemissen. Edesse, Hänigsen, welche alle in einer geraden Linie des linken Allerufers liegen, zu anziehenden Er- gebnissen geführt, die aber noch längst nicht abgeschlossen sind. Vor allem ist Lüneburg zu nennen, wo Gypsstöcke und Dolomit. Lettenkohle (Muschelkalk) und gut gegliederte Kreideschichten, tertiäre und diluviale Thoue mit einer reichen Meeresfauna eine engumrahmte geognostische Musterkarte bilden. Die Gypse von Lüneburg sind die klassische Lager- statte der vielgesuchten Boraeiten und sind auch durch andere mineral- ogische Einschlüsse bekannt. Otto Vogler entdeckte und Karl Noellner bestimmte hier ein neues Material, den „Lüneburgit"; Magnesit ist schon vor 30 Jahren, 1885 auch Cölestin aufgefunden. Das dortige Salzwerk bewahrt noch immer den alten Namen „der unverwüstlichen Königin des Nordens" unter den Salinen. Den Charakter der Heidelandschaft bestimmt vor allem die Heide, auf trocknen Lageu Calluua vulgaris, auf feuchten Erica tetralix, weite Strecken dicht mit einförmigem Grünbraun überziehend, aber im Hoch- und Spätsommer mit zartroten Döldchen und zierlichen Blüten- trauben geschmückt. Im Elbgebiete gesellen sich zu ihnen anfangs der englische, später der haarige Ginster mit sattgelben Blüten, gruppen- weise das „Heideröschen" (Guaphalium dioicum) und die goldige Im- mortelle (Helichrysum arenarium), die aschfarbige Filago minima und neben gelbblühenden Kleearten und dem Quendel (Thymus ser- pyllum) der graue „Mauseklee" (Trifolium arvense); trockene Schwingel (Festuca ovino), das starre Borstengras (Nardus stricta), der Wind- halm (Agrostis vulgaris) und der Zwerghafer (Arena praecox) sind die gewöhnlichsten Gräser; die unterste Decke bilden Laubmoose (Foly- triclium, Kacomitrium), das „Renntiermoos", stellenweise andere Kladouien, unter ihnen das „Korallenmoos" (Cladonia coccifera) und endlich in der Gestalt weißlicher Flecke mit blaßroten Fruchtkuöpscheu auf schwarzer Erde die Rosenslechte (Baeomyceg roseus, Pers.). Im Aller- gebiete treten vor anderen die Vaceinieen auf, Kronsbeeren, Bären- traube, stellenweise auch die vou Meister Linne poetisch gezeichnete Andromeda polifolia mit ihren rosigen Glöckchen. Föhre, Birke und Wachholder sind die Bäume der Heide. -— Torfbildende Moose (Spha- giium-, Hypnum-Arfen) wuchern aus nassem Moorboden rasch empor, hier wölbige Polster, dort zitternde Decken bildend; harte Riedgräser, das Wollgras, und glatte Binsen, Aira caespitosa und Molinia wachsen aus und mit ihnen; serner die Insekten sangenden Sonnentau-Arten (Drosera) und niedrige Kriechweiden, oft und namentlich in ausge- grabeuen Torfgruben die üppige Cineraria palustris, bald mit ihren großen gelben Kronen, bald mit ihren weißen Haarkelchen alles über- bietend; neben Strauchweiden, unter denen die Salix pentandra mit ihren gläuzeudeu pergamentartigen Blättern, wachsen dichte Truppe von Myrica Gale, die in unserem Fürstentum ihre Südgrenze hat. Auf kalkgründigem Bruchboden herrscht die gemeine Erle, zu ihren Füßen sind weiche „Bülte" Nuiurn-Moosen, Oxalis acetosella und Circaea alpina, in Gefellschaft von dem formenreichen Brombeerstrauche (Rubus
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