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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 458

1890 - Gotha : Behrend
458 Bilder aus der norddeutschen Tiefebene. Unmittelbar vor der Hamburger Vorstadt St. Pauli, mit dieser sast ohue Unterschied zusammenfließend, breitet sich die volkreichste und bedeutendste Stadt der Provinz Schleswig-Holstein, Altona, aus, ein Freihafen, der die güustige Lage an dem mächtigen Elbstrom mit der stolzen Nachbarstadt teilt. Die Höhen des holsteinischen Landrückens treten hier aus eine Strecke von mehreren Stunden uumittelbar au die Elbe heran und verleihen dem User derselben einen hohen land- schastlichen Reiz. Neben der Straße am Fnße des Höhenrückens an der Elbe entlang sührt von Altona und seinem Vorort Ottensen aus auch eiue Chaussee auf den Höhen hin, die zu den schönsten Deutschlands gehört. Natur und Kunst haben sich hier vereint, um diesen Weg mir ausgesuchten Reizen zu schmücken. Villen und Schlösser, Gartenanlagen, Parks und herrliche Fernsicht über deu von Schiffen aller Art belebten Strom, bis zu den in blauem Duft schimmernden Höhen des Hannover- schen Heiderückens entzücken das Auge. Deu Endpunkt dieser Prome- nade bildet das holsteinische Dorf Blankenese, am Fnße und Abhang des 90 m hohen Süllberges. Die zahlreichen Bewohner (der Ort zählt 5000 Einw.) sind großenteils Schiffer und gehören zu den unter- nehmendsten und kühnsten Seeleuten der Welt. Sie sind im Besitz einer ansehnlichen Handelsflotte und besuchen mit ihren Schiffen die Seehandelsplätze aller Nationen. Unterhalb Blankenese, wo sich die Arme der Elbe wieder zu einem einzigen 3 km breiten Strome ver- einigt haben, wenden sich die holsteinischen Höhen von dem Ufer ab, und nun durchfließt die Elbe, bis zu ihrer Mündung an Breite immer wachsend, eiu weites Flachland, in dem kein Höhenzug, kein Hügel den Blick in die Ferne hemmt, in dem sich Weide an Weide, Acker an Acker reiht, und das von zahlreichen Dörfern und stattlichen Einzelge- höften besetzt ist. Es sind die ihrer Frnchtbarkeit wegen weitgerühmten Elbmarschen. Zur Rechteu der Elbe erstrecken sich, durch die Stör von einander getrennt und teilweise durch kostspielige Deiche geschützt, die Cremper und Wilster Marsch, deren Bewohner dem sächsischen Stamme angehören und vorherrschend mit Ackerbau und Viehzucht sich beschäftigen. Denn nur Glückstadt und weiter abwärts Brunsbüttel treiben Schiffahrt und nennenswerten Handel. Gegenüber auf dem linken Ufer der Elbe eutsprechen den holsteinischen Marschen zunächst bei Harburg das schou beschriebene Alte Land, das infolge feiner reichen Obstkultur zur Zeit der Blüte wie der Fruchtreife einen Herr- lichen Anblick gewährt; dann bis zur Oftemündnng das Marschland Kehdingen und von da bis zu dem hamburgischen Amte Ritzebüttel das Laud H adeln, beide mit niedersächsischer Bevölkerung und beide Landstriche im Sommer ein wogendes Saatenmeer mit goldgelben Raps- feldern, köstlichen Weizenäckern, saftiggrünen Roggenfluren, die mit üppigen Wiesen wechseln. Zwischen diesen Fluren verstreut liegen, jedes- mal umgeben von den zugehörigen Ländereien, die großen Höfe mit ihren Gebäuden, von reichem Baumwuchs umgrünt und von einem breiten Grabeu oder einer frifchgrünen Hecke umschlossen. Die wenigen größeren Ortschaften, wie Buxtehude und Stade, liegen meistens
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