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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 510

1890 - Gotha : Behrend
510 Bilder aus der norddeutschen Tiefebene. In den großen Kämpfen, die Friedrich Ii mit Österreich um den Besitz Schlesiens führte, wurde Breslau wiederholt von Kriegsdrangsalen heimgesucht. In dem Kriege gegen Napoleon I. mußte es dem französischen General Vandamme, der die Stadt mit schweren Geschützen aufs heftigste beschießen ließ, seine Thore öffnen. In Breslau war es aber auch, wo die Morgenröte der deutschen Freiheit aufging. Hierher kam 1814 König Friedrich Wilhelm und versammelte um sich seine Getreuen: einen Scharnhorst und Stein, Blücher und Gneisenau. Von Breslau aus erging die Kriegserklärung an Frankreich (16. März), welcher tags darans (17. März) der denkwürdige „Aufruf an mein Volk" folgte. Hier stiftete auch der König für die heldenmütigen Streiter der zu erwartenden blutigen Kämpfe den Orden des eisernen Kreuzes. Für Breslau ist ferner das Jahre 1811 von großer Bedeutung, da in diesem Jahre König Friedrich Wilhelm die bisherige Universität — die Leopoldina — erst zu einer wirklichen Hochschule umgestaltete, an welcher von dieser Zeit an alle vier Fakultäten vertreten sind. Gleichzeitig wurde die Universität zu Frankfurt a. O. aufgehoben und nach Breslau verlegt. Maucher berühmte Mann hat innerhalb der Mauern der fchlefifchen Hauptstadt das Licht der Welt erblickt oder in Breslau sein Heimstätte gehabt. Hier schrieb der liebenswürdige Garve, der Freund und Liebling Gellerts, manche schöne Abhandlung über philosophische Stoffe. Hier empstng der Historienmaler Adolf Menzel, der Friedrich den Großen und seine Zeit so meisterhaft dargestellt hat, seine erste Anregung. Ebenso ist Höring (mit dem Schriftstellernamen Wilibald Alexis), der in seiner Schreibweise sich Walter Scott znm Vorbild nahm und den Stoff für seine besten Romane der brandenburgischen Geschichte entlehnte, ein Bürger diefer Stadt. Der tiefsinnige Theolog Schleiermacher, der Dichter Kopifch, der in fo sinniger Weise das Leben der Zwerge und Heinzelmännchen schildert, nennen gleichfalls Breslau ihren Geburts- ort. Endlich darf Breslau Anspruch erheben auf zwei Hauptvertreter der zweiten fchlesischen Dichterschule, die freilich dem Ideal wahrer Poesie ziemlich fern gestanden, auf Hoffmannswaldau und Lohenstein, von denen der erstere in Breslau selbst geboren wurde, der letztere als kaiserlicher Rat und Syndikus daselbst gelebt hat. Nach Burmann von Hentschel u. Märkel. 14. Land und Leute in Pommern. Das Land der Pommern wird durch die Oder in zwei Teile ge- teilt, von denen der westliche Vor-, der östliche Hinterpommern heißt. Der größte Teil des Landes ist fruchtbar, mit Ausnahme der Küsten- gegenden und des östlichen Teils von Hinterpommern, wo nur einzelne fruchtbare Stellen wie Inseln aus dem sandigen und steinigen Boden auftauchen. Auf den fruchtbaren Feldern wächst vortreffliches Getreide, und aus den sammetweichen Wiesen weiden Ochsen, Kühe, Pferde und Schafe. Wo die Wiesen zu trocken liegen, hat man an den kleinen Flüssen, die das Land durchziehen, und an den Seen, deren es an
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