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1. Bd. 1, Abth. 1 - S. 108

1874 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
108 Zur physischen Geographie. landes größeren oder geringeren Raum einnehme als diejenige der Gewässer, und durch sie erst wußte man zuversichtlich, daß die Erdfeste aus zwei großen Inseln bestehe, denen nur eine enge Straße im hohen Norden ihren Zusammen- hang raube." (Peschel.) Aber auch die Frage nach dem Anstralcontinent ist durch ihn der Ent- scheidung nahe gebracht. Nachdem Cook dreimal den südlichen Polarkreis überschritten und bis zum 71. Grade südl. Br. vorgedrungen war, nachdem ihn immer neue Fahrten rings um den Pol geführt, stand er nicht an zu erklären, daß der gesuchte Continent nur in der Nähe des Poles oder zum mindesten nirgends über den Polarkreis hinaus liegen könne. „Aber," setzte er in seinem Reisebericht hinzu, „die Gefahren, welche den Erforscher einer Küste in diesen unbekannten Meeren unaufhörlich bedrohen, sind so groß, daß wohl nie ein Zweiter wagen wird weiter zu dringen als ich, und daß also das im Süden liegende Land niemals wird aufgefunden werden. Ueberdies, von der Natur dazu verurtheilt, die Sonne zu entbehren und in ewigem Froste zu schlummern — wie könnte ein solches Land der Schrecken unserem Ge- schlechte jemals wohnlich oder fruchtbar werden! Ich glaube daher, daß man nach meinem Berichte aufhören werde von dem südlichen Continente zu sprechen." Wirklich wagte man 45 Jahre lang nicht über die Grenzlinie hinaus- zudringen, welche Cook hier dem menschlichen Wissen gezogen zu haben schien, bis der russische Seefahrer von Bellingshausen 1819 von neuem in die ant- arktischen Regionen drang, um Cooks Forschungen zu bestätigen und zu ver- vollständigen. Ihm folgten kühne Walfischfänger und Robbenschläger; Morel 1820, Weddell 1823, Biseoe 1830, Balleny 1839. Unter ihnen gelangte der Schotte Weddell bis über den 74. Grad südl. Br. und eröffnete damit die Möglichkeit gründlicherer Forschungen. Einen besonderen Antrieb zu denselben aber gaben Engländern, Franzosen und Amerikanern die großen Erfolge, welche damals durch deutsche Leistungen und russischen Beistand in der Erkenntniß der magnetischen Erdkräfte errungen worden waren, und wetteifernd bestrebten sich nun jene die angestellten Beobachtungen womöglich bis unter den Südpol fortzusetzen. Im Jahre 1838 wurde von Frankreich Dumont d'urville und von Amerika Charles Wilkes, im Jahre 1839 von England James Clark Roß ausgesandt. Aber nicht bloß, daß James Roß für den gewiegtesten Polar- fahrer seiner Zeit und für einen Physiker ersten Ranges gelten durfte; auch die Ausstattung der ihn: beigegebenen beiden Schiffe (Erebns und Terror) war eine musterhafte, an der jeder Nagel berechnet war, so daß die Expe- dition zurückkehren konnte, ohne irgend einen Mann verloren, ja selbst ohne auch nur einen Kranken am Bord gehabt zu haben. Mit rühmlicher Bescheiden- heit gestand Roß, daß er seinen Erfolg einzig der ganz vorzüglichen Emrich*
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