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1. Bd. 1, Abth. 1 - S. 256

1874 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
256 Zur physischen Geographie. herrscht dieselbe Ruhe: denn keine vorübergleitende Wolke verdeckt die ewigen Bahnen der still herabglänzenden Sterne. Auf einmal rauschen die Gewässer in der Ferne, als ob sich Welle über Welle dahin wälzte, und wie der wunderbare Ton in größere Nähe zu dringen scheint, gewahrt man in der That eine ungewöhnliche Bewegung in der Mitte der mondbeleuchteten Wasser- fläche. Bald darauf nimmt dieser wiederum ab, bis weiter hinab das Rauschen völlig verklingt. Scheu flüstern die erwachten Indianer; denn sie halten für die Hervorbringerin dieser unheimlichen Erscheinung eine riesige Amphibie, die zwar noch niemand sah, deren Existenz aber jeder Forscher, der die Natur in solchen Ländern kennt, für möglich halten wird. Um Mitternacht wird in dem Walde die Ruhe zum erstenmale unterbrochen, denn verschiedene Thier- stimmen werden dann laut. Sie verkünden die Stunde, wie die Indianer sagen, und lassen von da an sich in ziemlich regelmäßigen Zwischenräumen hören. Der Ruf wird immer häufiger, je näher der Morgen rückt; allein er verliert sich kurz vor Aufgang der Sonne wieder in die allgemeine Stille, mit welcher die Nacht begann. Bisweilen jedoch ergreift irgend eine unbekannte Ursache die Thierwelt in solchem Maße, daß ein tausendstimmiges Geschrei entsteht, welches zwar periodenweise abnimmt, allein nie ganz der gewöhnlichen Ruhe weicht, ehe die Sonne ihre furchtverscheuchenden Strahlen über die Wälder ergießt. 24. Die Verbreitung des organischen Lebens insbesondere auf dem Festlande. I. Durch das Klima ist das organische Leben bedingt. Wärme und Feuchtig- keit sind die großen Factoren, von welchen zumal das Gedeihen der Pflanzenwelt abhängt; wo sie sich einstellen, widerstrebt der Boden nicht leicht der Entwicklung vegetabilischen Lebens. Wenn die schiefen Strahlen der Polarsonne die obere Schicht des tiefgefrorenen Bodens aufthauen, wachseil Moose und Flechten und keimt sogar spärliches Gras. Der dürre, unter der glühenden Tropensonne hartgebrannte Boden der Savanen") Südamerikas und des Tafellandes der südafrikanischen Gegenden zerreißt nach dem ersten Regen unter der Gewalt der schwellenden Zwiebelgewächse und sprossenden Wurzeln; der Regen der nächsten Tage bedeckt sie mit dem üppigsten Grün; *) Dieser Name, der uach Seite 156 unten von den Eingeborenen der Antillen her- rührt, soll nach Egli von dem spanischen savana = Betttuch, Altartuch herkommen, also bildlich den Grasteppich, die Wiesendecke bezeichnen.
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