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1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 2

1900 - Leipzig : Spamer
2 Die Kolonisation der Staaten der Nordamerikanischen Union. als unbestrittener Herr des meist unwirtlich erscheinenden Landes. Das Land war abwechselnd bedeckt von undurchdringlich erscheinenden Urwäldern und von weit ausgedehnten grünen Flächen mit mannshohem Grase, es war durchrauscht von riesigen Strömen, dem mächtigen Mississippi, dem ..Vater der Gewässer", dem Missouri, Ohio :c.; im Norden aber enthielt es eine Reihe größerer Seen, wie den Oberen-, Michigan-, Huron-, Erie-, Ontario- see 2c. Bis zu den Gebirgszügen, die sich im Westen und gen Süden zu riesigen Ketten emportürmen, drang damals wohl noch keiner der ersten Ein- Wanderer von Europa vor; nur erst späteren Ankömmlingen war es vor- behalten, auch bis dorthin ihren Fuß zu setzen. Die heutigen Indianer im Westen der Vereinigten Staaten sind die Nachkommen jener Volksstämme, welche im 16. und 17. Jahrhundert von den Seen im Norden bis zum Golf vou Mexiko die unübersehbaren Distrikte durchzogen, welche der „Große Geist" dem „roten Mann" als Heimat ange- wiesen hatte. Sie, die bis jetzt aus weniger als eine halbe Million zusammen- geschmolzen sind, waren einst die alleinigen Gebieter jenes wohl 900 000 Quadratkilometer umfassenden Flächenraums; sie waren ein unkultiviertes, aber immerhin glückliches Jägervolk, dessen Hauptnahrung das Fleisch der Büffel der Prärien bildete, das nur geringe Bedürfnisse kannte und sich dennoch der ihm bekannten Genüsse des Lebens erfreute. Krieg untereinander und Jagd in den mit Wild reich gesegneten Ländern bildeten ihre einzigen Beschäftigungen; doch waren sie echt menschlichen Regungen nicht verschlossen. Zum Zeichen geschlossenen Friedens wurde dann wohl ihre furchtbare Streit- axt, der Tomahawk, begraben und unter den Versöhnten die Friedenspfeife geraucht. In eigentümlich kräftiger, erhabener Bildersprache floß ihre Rede dahin. Täglich sendeten sie ihre Gebete empor zum Großen Geist, als dem Beschützer aller Tapferen und Guten, und hofften nach thatenreichem Leben hier auf Erden in „jenes Reich" zu kommen, wo unermeßlich reiche Jagdgründe ihrer warteten. Zu jener Zeit mögen sich die weitverzweigten Jndianerstämme wohl auf 12—16, ja einige meinen selbst 18 Millionen Köpfe belaufen haben. Da kam vor nunmehr 300 Jahren der „weiße Mann" über den großen Salzfee in ihr Land. Staunend sahen sie, wie er sich am Flnsfe oder am Meere niederließ; immer mehr „Blaßgesichter" folgten ihren Brüdern nach, die stolzen Riesen des Urwaldes sanken unter den mächtigen Axthieben hin. Nach Verlauf von weniger als einem Jahrhundert waren die Fremden schon Herren des ganzen weiten Küstenlandes geworden. Immer weiter wich der „rote Mann" nach dem weiten Westen zurück — jetzt haben die Weißen auch dorthin Eisenbahnstraßen geführt, und Feuerwagen durchrasseln die ehemaligen Jagdgründe der Indianer. Noch ein Jahrhundert, und es wird keinen Indianer mehr im Gebiete der Republik unterm Sternenbanner geben. Das Verhängnis schreitet rasch. Haß gegen die eingedrungenen Europäer, Trägheit, die nicht im stände ist, die alte Lebensweise zu ändern, und manches
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