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1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 11

1900 - Leipzig : Spamer
Engländer und Franzosen im Norden von Amerika. 11 jener Wunderinsel aufforderte! Ponce de Leon war durch Handels- geschäfte und Betrieb von Goldgruben zu Vermögen gelangt und hatte dasselbe zur Ausrüstung von drei Schiffen angewendet, mit denen er An- fang März 1513 seine Statthalterschaft in Portorico verließ. Er landete am 9. März an den Cayeosinseln und bekam am 27. März, einem Oster- fonntage (spanisch „Pascu florida"), Land in Sicht, das er sowohl wegen des Festtages als auch wegen seiner blühenden Vegetation „La Florida", d. h. so viel als Blumenland, benannte. Damit bezeichneten die damaligen Entdecker viel mehr als den verhältnismäßig kleinen Landstrich, der heute noch so genannt wird. Die fabelhafte Insel Bimini ließ sich nicht auf- finden, wohl aber die Schildkröteninseln sowie die größte der Bahama- inseln. Nichtsdestoweniger ward Ponee de Leon zum Gouverneur von Bimini ernannt, worunter wir uns aber kein Fabelland, sondern Florida zu denken haben. Doch weder die Entdeckung der Halbinsel noch die er- teilte Statthalterschaft gereichte dem Seefahrer zum Segen. Denn bei einem zweiten Besuche des Landes wurde er von einem Pfeile der streit- baren Indianer getroffen; tödlich verletzt, starb er bald nachher an der em- pfangenen Wunde (1520). Späterhin vervollständigte Diego Camargo die gemachten Entdeckungen entlang des ausgedehnten Küstenstriches von der Mündung des Panuco bis nach Florida. Unter ihm hatten die Spanier mit allen damals gebräuchlichen Akten und Zeremonien von den Küstengebieten förmlich Besitz genommen: Kreuze und Wappen errichtet, Königsnamen in die Bäume eingeschnitten, See- wasser getrunken, Flaggen wehen lassen und dgl.; allein sie thaten nicht das mindeste, um jene Gegend auch zu kolonisieren. Die ersten Europäer, welche sich an der rauhen Küste 1524, zur Zeit König Franz' I., niederließen, waren Franzosen, die ihrer Religion wegen die Heimat verließen. Es waren meist friedliche Leute, die nicht auszogen, um Eroberungen zu machen, die nicht Gold und Reichtümer zusammen- scharren wollten, sondern nur für sich ein Stück Erde suchten, um ruhig ihrem Glauben getreu leben zu können. Den Franzosen, welche sich im Norden sowie an der Mündung des Mississippi festsetzten, gelang indessen eine Kolonisierung im größeren Maß- stabe damals ebensowenig, als sie heute besonders Glück damit haben wür- den. Wiewohl nnsre Nachbarn jenseit der Vogesen entschieden beweglicher und bildungseifriger sind als die Spanier, so offenbarten doch auch die ausgewanderten Europamüden die Eigentümlichkeit der romanischen Völker, welche in einer ihnen fremden Natur meist ewig Fremde bleiben. Der Franzose hat immer den Drang empfunden, wohin er auch gewandert ist, aus seiner Umgebung, so auch aus den Kolonien in Nordamerika, ein zweites Frank- reich zu machen. In hohem Grade empfänglich für die Annehmlichkeiten des geselligen Lebens, dabei anstellig und regsam, scheut er doch harte Ar- beit, zumal wenn sie erst nach langer Frist vollen Lohn für zähe Ausdauer
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