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1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 16

1900 - Leipzig : Spamer
16 Die Kolonisation der Staaten der Nordamerikanischen Union. Das Haupterzeugnis des jungfräulichen Bodens von Virginia war Tabak. Da es an Umtauschmitteln fehlte, fo ersetzte derselben die Münze, und um 75 kg des „edlen" Krautes erwarben die Heiratslustigen sich je eines der hinüberkommenden ersten 150 Fraueuzimmer als Hausgenossin. Den Bemühungen der unternehmenden Kaufleute, mehr Menschen in das Land hereinzuziehen, stellten sich jedoch insofern ernstliche Verlegen- heiten entgegen, als die üblen Beziehungen der Ansiedler zu der roten Ur- bevölkerung bald das Schlimmste befürchten ließen. Es blieb, gegenüber zahllosen Übergriffen, nicht bei Streit und Hader. Die Folge davon waren mehrere blutige Zusammenstöße, so daß die erzürnten Indianer den Ent- schluß faßten, die begehrlichen Eindringlinge zu vertreiben und womöglich gänzlich auszurotten. Im Mai 1622 fand unversehens jener wohleinge- leitete Überfall statt, welcher 1300 Europäern das Leben kostete. Diese Metzelei schreckte jedoch keineswegs Europamüde ab, die verschont gebliebenen Landsleute zu verstärken. Auch fehlte es während der heftig erregten Zeit der religiösen Kämpfe in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts niemals am nötigen Nachschub, um der Kolonie weiterhin unternehmende Menschen zuzuführen. Geraume Zeit blieben die religiösen und bürgerlichen Wirren in England der neuen Kolonie günstig. Zu derselben Zeit, als die Befiedeluug von Virginia vor sich ging, traf ein andrer von der englischen Krone privilegierter Handelsverein, die sogenannte Plymouth-Kompanie, Anstalten, das ihr überlassen? Ge- biet der europäischen Kultur zuzuführen. England sandte diesmal eine Schar von 102 friedlichen Eroberern, die gleich andern Bedrängten der Alten Welt die Stätten ihrer Geburt verließen, weil bürgerliche und religiöse Drangsale Tausende veraulaßten, jeuseit des Ozeans eine Freistätte zu suchen. Besagte huudert puritanische Pilgrime hatten sich im Jahre 1620 auf dem englischen Fahrzeug „Die Maiblume" eingeschifft, um sich den Ver- folgungen in der Heimat zu entziehen. Der Kapitän sollte sie nach den Ländern des Hudsons bringen. Dort aber waren bereits Holländer ange- siedelt, und diese wußten den Schiffsführer zu bestimmen, weiter nördlich zu steuern. Südlich vom heutigen Boston betraten sie am 11. November die amerikanische Küste. Feindliche Angriffe der Eingeborenen nötigten sie in- dessen, schon einige Tage nach ihrer Landung anf das Schiff zurückzugehen, worauf sie an der Bai von Plymouth am 16. Dezember Anker warfen und sechs Tage später, den 22. Dezember 1620, die erste Kolonie in „Neu- england" gründeten, ein Tag, welcher noch heute von den „Neuengland- Staaten" als Gründungstag festlich begangen wird. Die ganze Gesellschaft, Männer, Frauen und Kinder, versammelte sich an Bord der Schiffes, um Gott zu danken, daß er sie bis hierher geleitet habe, und seinen ferneren Beistand anzuflehen.
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