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1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 48

1900 - Leipzig : Spamer
48 Die Eroberung von Sibirien durch die Kosaken. wegs fremd waren, in dem feindlichen Lande Bergwerke anzulegen und Eisen, Blei, Zinn, Schwefel und Silber überall auszubeuten. Die beiden älteren Brüder Jakow und Grigory erlebten jedoch die Blüteperiode ihres Hauses nicht mehr; sie starben noch vor der Eroberung Sibiriens und hinterließen zwei Söhne, Maxim Jakowlew und Nikita Grigoriewitsch, die vereint mit ihrem Oheim Semen Anikitsch das große Werk vollbrachten. Semen Anikitsch, der sich durch vortreffliche Verbesferungen im Berg- und Salinenwerk auszeichnete, war die Seele der Familie. Seiner sorg- samen Hand glückte alles, und kaum minder als in den Werken des Friedens war er im Kriege erfahren. Deutsche, Polen, Litauer ließen sich bei ihm anwerben, vor allem aber die von Iwan Iv. versprengten Kosaken, die bis dahin die Geißel Südrußlands gewesen waren. Es wurde bereits erwähnt, daß Iwan Astrachan erobert und den Handel Rußlands nach Persien, der Bncharei und Ostindien ins Leben gerufen hatte. In langen Zügen kamen schwerbeladene Kamele auf den Straßen, die einst Marco Polo gewandert, nach dem Kaspischen Meere, um von da aus die Produkte des fernen Morgenlandes weiter nach Ruß- land zu schaffen. Allein am Don und an der unteren Wolga wartete ihrer ein wilder Feind, der nicht üble Lust zeigte, den gesetzmäßigen, fegen- bringenden Handel zu zerstören. Dort hausten nämlich die donischen Kosaken, die, umgeben von feindlichen Völkern, stets darauf angewiesen waren, kampffertig auf Händel zu lauern, und die, nur mit Säbel und Lanze bewaffnet, aus ihren ausdauernden kleinen Pferden bald hier bald da in die Nachbarländer einfielen und reiche Beute heimbrachten. Der neu erwachende Handelsverkehr zwischen Rußland und dem Südosten war so recht nach ihrem Geschmack, denn nun winkte reiche Beute, und das Steppen- Volk vom Don zögerte nicht, über die Karawanen herzufallen. Nur eine kurze Zeit konnten sie ungestört ihr Wesen treiben, denn es ergrimmte Iwan, der Löwe im Moskauer Kreml, und sandte seine wohlorganisierten Strelitzen gegen die leichten Reiterscharen, die vor jenen wie die Spreu vor dem Winde zerstoben und als Flüchtlinge sich in die umliegenden Ge- biete ergossen. Bei weitem den größten Widerstand leistete aber Jermak Timosejew, der über 6000 kühne Kosaken gebot. Er wußte, daß sein Leben auf dem Spiele stand, wenn er in die Hände des Zaren fiel, und diese Aus- ficht trieb ihn zu einem Zuge oder vielmehr zu einem Akte der Ver- zweiflung. Wohin sollte er sich wenden? Von Westen her drängten die Strelitzen Iwans, im Süden lag das Schwarze Meer und die eisige Mauer des Kaukasus mit ihren kriegerischen Bergvölkern, im Osten der weite Kafpische See und halb unbekannte Länder; nur im Norden schien ein Hoffunngssunke zu glimmen. Dort standen wie selbständige Herrscher reich und geachtet die Strogonow da, die gerade damals an der Ergänzung
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