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1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 91

1900 - Leipzig : Spamer
Geschichte der Ostindischen Kompanie. 91 thnn haben, als länger zusehen. Dennoch gelang es, vermittelst einer neuen Subskription im Frühjahre 1607 drei neue Schiffe und im März des folgenden Jahres noch zwei weitere nach Indien auszurüsten, die indessen sämtlich mancherlei Not und Gefahr zu bestehen hatten. Die zwei letzten Fahrzeuge verunglückten, und nur mit Mühe konnte die Mannschaft und ein kleiner Teil der Ladung gerettet werden; aber eines der Schiffe, „die Expedition", welches im April 1609 unter Befehl des Kapitäns David Middleton noch nachträglich ausgelaufen war, brachte nach zwei Jahren eine so wertvolle Ladung von Muskatblüten und Gewürznelken heim, daß den Mitgliedern der Gesellschaft eine Dividende von 221 °/o ausgezahlt werden konnte. — Unterdessen hatte die Kompanie am 31. Mai 1609 einen neuen Freibrief erlangt, durch welchen ihr früheres Privilegium des aus- schließlichen Handels nach Indien auf den Zeitraum von fünfzehn Jahren in ein dauerndes verwandelt wurde. Die Regierung behielt sich nur das Recht vor, die Gesellschaft auf eine vorherige dreijährige Anzeige hin auf- zulösen. Die Kompanie ließ nun das größte Schiff ausrüsten, welches bis dahin für Handelszwecke in England überhaupt erbaut worden war; es hielt 1200 Tonnen. Seinem Stapellanfe wohnte der König mit zahlreichem Gefolge bei, und Jakob I. erteilte dem Koloß den vielversprechenden Namen „Des Handels Vermehrung" („Iiis Trade's Increase"). Das stattliche Fahrzeug, so hoffnungsvoll ins Leben getreten, verließ samt zwei kleineren Schiffen im Frühling 1610 unter dem Kommando des Sir Henry Midd- leton die europäischen Meere; aber weder Sir Henry noch sein Riesenschiff sahen England je wieder. Das Schiff ging in der Bantamstraße verloren; der Kapitän selbst starb zu Bantam, nachdem er in Surate eingelaufen und infolge der Feindseligkeiten der Portugiesen jenen Platz so eilig hatte wieder verlassen müssen, daß er nicht einmal seine Außenstände einzuziehen vermochte. Die zwei andern, kleineren Schiffe kehrten jedoch zu Ende 1611 mit einer so reichen Ladung zurück, daß den Teilnehmern eine Dividende von 121 °/0 bewilligt werden konnte. — Ein im Jahre 1611 ausgelaufener Ostindienfahrer, der im Sommer 1615 nach England zurückkehrte, warf einen noch viel ansehnlicheren Gewinn, nämlich 218 °/0 ab, und eine neue, mit drei Schiffen im April 1611 abgesandte Expedition, welche im Sep- tember 1614 zurückkehrte, hatte denselben günstigen Erfolg. Auch die neunte Unternehmung brachte nach einem Zeitraum von vierthalb Jahren einen Gewinn von 160 °/0 ein, eine zehnte nach 21/2 Jahren 148 °/o» eine elfte nach 20 Monaten sogar über 340 %, die zwölfte endlich schon nach anderthalb Jahren 134 %• Alle diese Unternehmungen waren, was die Gewinnverteilung be- trifft, mehr Sache einzelner, indem jedem Teilnehmer an der Spekulation im Verhältnis zu seiner Einlage auch die Gewinnanteile zufielen. Die Führer der Unternehmungen betrachteten sich als Vertreter der
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