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1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 148

1900 - Leipzig : Spamer
148 Die ozeanische Inselwelt. Australien, bis im Jahre 1606 der Spanier Torres die nach ihm be- nannte, Neuguinea vom Festlande Australien trennende Straße durchfuhr und die Südküste der Insel entdeckte. Jedoch erst seit 1774, wo es von den Seefahrern Forrest und Cook besucht ward, hat man von dieser großen Insel nähere Kenntnis. Ihre Bewohner sind teils Papuas, Ver- wandte der Australier, von mittlerer Größe, nicht sehr kräftig und von bläulich-schwarzer Farbe. Die Ohrlappen sind durchstochen und über 2 cm laug, indem sie dicke Stäbe und Knochen als Schmuck darin zu tragen- pflegen. Geistig und sittlich unterscheiden sich die Papuas von den Malaien durch ihr ungestümes Wesen, dem jede Selbstbeherrschung und jedes Ver- bergen von Leidenschaften fremd ist. Sie sind neugierig, gesprächig und erheben bei Lachen und Scherzen einen großen Lärm. Trauen darf mau ihnen nicht, Menschenfleisch scheint einer ihrer Leckerbissen zu sein. Ihre Wohnungen ruhen auf Pfählen und sind nicht selten an der Meeresküste ins Wasser gebaut. Als die Holläuder 1828 ihnen Geschenke gaben, wurden sie ziemlich zutraulich; man fing einen Tauschhandel mit ihnen an. doch bald benahmen sie sich trenlos, so daß eine Flintensalve sie in die Flucht jagen mußte. Am folgenden Tage kehrten sie zurück und tanzteu am Strande herum; ihre Frauen und Kinder trugen Baumzweige und lnden mit lautem Geschrei ein, ans Land zu kommen. Tabak und Brannt- wein waren Lieblingsgegenstände für sie; ihre Waffen waren Bogen, Pfeile, Lanzen, hübsch geschnitzte Keulen und Beile, an deren Ende sich ein scharfer Stein befand. Ihre Fahrzeuge sind lang und sehr schmal, haben aber gegen das Umschlagen auf beiden Seiten Vorrichtungen von Bambus. Neuguinea ist eine der größten Inseln der Erde und gehört wahr- scheinlich zu den reichsten; aber trotzdem, daß man sie seit drei Jahr- Hunderten kennt, ist sie erst neuerdings genauer durchforscht worden, wenn- gleich man nicht sagen kann, daß man das Innere genugsam kennt, um sich ein Urteil über die Hilfsquellen der Insel zu bilden. Der westliche Teil ist im Besitze der Holländer, der südöstliche gehört den Engländern und der nordöstliche den Deutschen. Letzterer gehört seit November 1884 zu den deutschen Kolonien unter dem Namen „Kaiser Wilhelms-Land". Die Er- forschnng dieses Landes ist besonders in letzterer Zeit rege gewesen; so reiste in dem deutschen Teile Finsch 1884, Dallmann erforschte 1886 den Kaiserin Angusta-Fluß, weiter machten sich Schräder, von Schlei- nitz und Zöller (1888) durch Forschungsreisen im deutschen Teile verdient. Im englischen Lande drang 1884 Strachau vom Baxterfluß aus ins Innere, Armit untersuchte mehrerejnfeln im Süden und Luthberson bestieg den 3120 in hohen Mouut Obree. Dicht an Neuguinea liegen nach Osten die Louisiadeu. Diese Insel- gruppe war von Bougaiuville 1768 oder 1769 entdeckt. Nur wenige Seefahrer haben sie seitdem besucht, die Bewohner waren Papuas, gingen fast völlig nackt, verwendeten viele Sorgfalt auf ihre Fahrzeuge, die wohl
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